Eine 72-Jährige sitzt in Untersuchungshaft, weil sie in einem Mannheimer Spital das Sauerstoffgerät ihrer Mitpatientin ausgeschaltet haben soll. Die 79 Jahre alte Bettnachbarin sei auf die maschinelle Sauerstoffversorgung angewiesen, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Trotzdem habe die Beschuldigte das Gerät am Dienstagabend sogar zweimal abgeschaltet, weil die Geräusche sie gestört hätten.
Nach dem ersten Abschalten gegen 20 Uhr sei sie durch das Personal darauf hingewiesen worden, dass die Sauerstoffzufuhr für ihre Nachbarin lebensnotwendig sei. Dennoch habe sie den Hauptschalter wenig später erneut betätigt. Mit fatalen Folgen: Die 79-Jährige musste reanimiert werden. Sie sei zwar mittlerweile ausser Lebensgefahr, liege aber weiter auf der Intensivstation, hiess es.
Die 72-Jährige wird des versuchten Totschlags verdächtigt. Am Mittwoch wurde sie dem Haftrichter vorgeführt, seither sitzt sie statt im Spitalzimmer in Untersuchungshaft. (lrc/AFP)