Dann spielte er den trauernden Witwer
Deutscher vergiftet Joghurt von Ehefrau – wegen seiner Affäre

In Sachsen-Anhalt soll ein Mann seine Frau mit einer Giftpflanze im Joghurt getötet haben. Das Motiv: eine andere Frau.
Publiziert: 28.12.2023 um 16:56 Uhr
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Andreas P. aus Muldestausee (D) soll seine Ehefrau mit Blauem Eisenhut umgebracht haben.
Foto: Getty Images/EyeEm

Teile der Pflanze Blauer Eisenhut soll Andreas P.* aus Muldestausee (D) seiner Frau am 29. April ins Essen gemischt haben. Die Pflanze enthält den Wirkstoff Acontin – und sollte seine Gattin Marlen P. (†63) töten.

«Weil die Dosis keine tödliche Wirkung entfaltete, soll er am Morgen des 30. April erneut eine vermutlich grössere Menge in einen Joghurt gemischt haben, den die Geschädigte ahnungslos zu sich nahm», zitiert die «Bild»-Zeitung einen Sprecher des Landgerichts Dessau-Rosslau. 

«In lieber Erinnerung, Dein Ehemann»

Einen Tag später starb die 63-Jährige in einer Klinik – laut einem Gutachter «mit hoher Wahrscheinlichkeit» an einer Aconitin-Vergiftung. Denn der Blaue Eisenhut gehört zu den giftigsten Pflanzen überhaupt: Schon zwei Gramm der Wurzel können tödlich sein. Symptome sind Lähmungen, Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen bis hin zum völligen Kollaps.

Nach dem Tod von Marlen P. spielte ihr Ehemann noch den trauernden Witwer. «Du hast ein gutes Herz besessen, nun ruht es still, doch unvergessen… In lieber Erinnerung, Dein Ehemann Andreas», schrieb er in einer Traueranzeige. 

Einige Monate später flog Andreas P. auf. Nach einer Hausdurchsuchung im September wurde er festgenommen. Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen versuchten und vollendeten Mordes. Das Motiv: eine andere Frau – seine Geliebte.

Affäre wusste von Mordplan

Auch die 58-jährige Affäre des mutmasslichen Mörders wird zum Justizfall. Dies wegen versuchter Nötigung und Nichtanzeige einer geplanten Straftat, wie der Gerichtssprecher laut «Bild»-Zeitung erklärte.

Demnach soll die heimliche Geliebte den verheirateten Mann vor die Wahl gestellt haben. Dies habe ihn, so die Staatsanwaltschaft, zur Tötung der Ehefrau geführt. Obwohl die Angeklagte davon gewusst habe, habe sie nichts dagegen unternommen.

Warum liess sich Andreas P. nicht einfach scheiden? Laut Anklage wollte er sich der Unterhaltspflicht im Falle einer Scheidung entziehen. Die Staatsanwaltschaft geht deshalb davon aus, dass er seine Frau nicht nur heimtückisch, sondern auch aus niedrigen Beweggründen getötet hat. (gs)

*Name bekannt 

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