Dank verdeckter Ermittlungen
Gestohlene 2-Millionen-Vase zurück in der Schweiz

2019 sind aus einem Genfer Museum drei Gegenstände im Wert von insgesamt vier Millionen Franken gestohlen worden. Jetzt wurde Hehlern in London der Prozess gemacht. Die Täter warten in der Schweiz auf die Verurteilung.
Publiziert: 20.08.2023 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2023 um 14:07 Uhr
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Diese Vase wurde 2019 aus dem Museum in Genf gestohlen.
Foto: met

In England sind zwei Männer verurteilt worden, die in Verbindung mit einem spektakulären Diebstahl in der Schweiz stehen. 2019 war eine chinesische Vase aus der Ming-Dynastie (1368 – 1644) aus dem Museum der fernöstlichen Kunst in Genf gestohlen worden. Wert der Vase: 2,25 Millionen Franken. 

Verdeckten Ermittlern war es laut britischen Medien 2021 gelungen, dank einer IP-Adresse den Wohnsitz eines der Hehler ausfindig zu machen. Auf diese Adresse waren sie gekommen, nachdem die Leitung eines Auktionshauses die Polizei informiert hatte, dass jemand sie per E-Mail nach dem Wert der Vase gefragt hatte. 

Als die Vase zum Kauf angeboten wurde, gab sich ein Polizist als Käufer aus und bot 450’000 Pfund, was rund einer halben Million Franken entspricht. Als der Hehler die Vase in einem Hotel im Zentrum Londons übergeben wollte, klickten die Handschellen. 

Insgesamt für Beschuldigte

Scotland Yard erklärte, seine Leute hätten bei den Ermittlungen eng mit den Schweizer Behörden zusammengearbeitet. Detective Chief Inspector Matt Web von der Spezialeinheit für Kriminalität der Metropolitan Police London sagte: «Diese Verurteilungen sind das Ergebnis von vier Jahren Arbeit über internationale Grenzen hinweg und der Zusammenarbeit zwischen vielen internen und externen Partnern.» Er sei froh darüber, dass die Vase dem rechtmässigen Besitzer zurückgegeben werden konnte. 

Ein weiterer Mann bekannte sich schon Anfang Jahr der Hehlerei für schuldig, zwei weitere in London verhaftete Männer warten in der Schweiz wegen des Diebstahls auf ihren Prozess. Offenbar hatten sie sich ins Museum eingeschlichen.

Weinkelch verschwunden

Beim damaligen Diebstahl hatten sie drei Gegenstände aus der Ming-Dynastie mitlaufen lassen, deren Gesamtwert auf vier Millionen Franken geschätzt werden. Eine Schale im Wert von 90’000 Franken wurde noch im gleichen Jahr in einem Auktionshaus in Hongkong verkauft, später aber dem Museum zurückgegeben.

Verschwunden bleibt bisher ein mit Hühnerbildern verzierter Weinbecher im «Doucai-Stil». Es ist eine Belohnung von bis zu 12’000 Franken ausgesetzt. 

Der lukrative Markt für gestohlene chinesische Antiquitäten hat in den letzten Jahren zu mehreren aufsehenerregenden Raubüberfällen geführt, darunter Diebstähle in britischen Museen und Auktionshäusern im Jahr 2012, bei denen Jadeschalen, Figuren und andere Gegenstände im Millionenwert erbeutet wurden. (gf)

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