«Dänen zu arm für Autos»
Ex-US-Botschafterin erntet mit Gaga-Tweet Spott

Die Republikanerin Carla Sands (61) lebte jahrelang in Dänemark. Trotzdem tut sie auf Twitter so, als könnte sich die Mittelklasse dort kein Auto leisten. Glaubt sie vielleicht, dass man in Europa kein Englisch versteht? Im Internet hagelt es Hohn und Spott.
Publiziert: 13.06.2022 um 21:19 Uhr
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Aktualisiert: 13.06.2022 um 22:50 Uhr
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War von 2017 bis 2021 US-Diplomatin in Dänemark: Carla Sands.
Foto: Twitter/@CarlaHSands

Unter dem früheren US-Präsidenten Donald Trump (75) war Carla Sands (61) amerikanische Botschafterin in Dänemark. 2021 wurde sie vom neuen Präsidenten Joe Biden (79) abberufen. Dieses Jahr bewarb sich die Republikanerin um die Kandidatur für den Senat, scheiterte jedoch in den Vorwahlen in Pennsylvania. Ihrem politischen Engagement für Trump und gegen Biden bleibt Sands jedoch treu: Vor wenigen Tagen wollte sie wieder einmal Stimmung gegen Biden machen – und handelte sich dabei ein Haufen Kritik ein.

Sands lebte von 2017 bis 2021 in Dänemark und müsste das Land eigentlich bestens kennen. Trotzdem teilte sie vor wenigen Tagen einen Beitrag von CNN, bei dem es um den steigenden Benzinpreis in den USA geht, mit den folgenden Worten auf Twitter: «Ich habe das schon einmal gesehen. In Dänemark können es sich Bürger aus der Mittelklasse nicht leisten, mit dem Auto zu fahren. Sie haben ein Velo und nehmen den Zug für längere Reisen. Mein Fahrer bei der Botschaft fuhr eine Stunde durch den Schnee, um zur die Arbeit zu kommen. Das ist die Zukunft, die Team Biden für die Amerikaner möchte. Ist das auch, was ihr wollt?»

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«Ein Auto. Oder zwei. Oder eine ganze Sammlung»

Die Reaktionen auf Twitter liessen nicht lange auf sich warten. Ihre Behauptung wurde unter anderem von Benny Engelbrecht (51), der für die Sozialdemokraten im dänischen Parlament sitzt und von 2019 bis Februar als Verkehrsminister tätig war, korrigiert: «Ich kann ihnen versichern, dass die Nutzung von Velos für den Stadtverkehr für die meisten Dänen eine freie Wahl ist und keine wirtschaftliche Frage.» Dazu postete er ein Foto aus seiner Zeit als Verkehrsminister, das ihn mit einem Rad zeigt. «Keine Sorge, wir könnten uns ein Auto leisten», schrieb Engelbrecht.

Eine andere Twitter-Nutzerin postete ein Foto von Kronprinz Frederik (54), das ihn mit zwei Kindern in einem Velo-Anhänger zeigt. «Offenbar ist unsere Königsfamilie Teil der Mittelklasse», schrieb sie dazu. «Das ist unser Kronprinz, als er vor ein paar Jahren seine Kinder aus dem Kindergarten heim brachte. Ich bin mir sicher, diese Familie hat ein Auto. Oder zwei. Oder eine ganze Sammlung.» Andere User posteten ein Foto des norwegischen Kronprinzen und seiner Frau auf dem Velo.

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In den Niederlanden sei es «noch schlimmer», antwortete ein weiterer Nutzer. «Nicht einmal König und Königin können sich ein Auto leisten!» Der Nutzer postete dazu ein Foto, welches das niederländische Königspaar beim Velofahren zeigt. Auch der britische Premier Boris Johnson (57) und seine Vorliebe Velos wurden thematisiert: «In Grossbritannien konnten wir uns vor dem Brexit noch Autos leisten». (noo)

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