Am vergangenen Freitag wurde der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie (75) Opfer einer Attacke, als er an einer Lesung an der Chautauqua Institution in New York teilnahm. Zehnmal stach der mutmassliche Täter Hadi M.* (24) auf den Schriftsteller ein, dieser musste ins Krankenhaus eingeliefert werden – tagelang bangte die Welt um sein Leben.
Hadi M., gegen den wegen versuchte Mord ermittelt wird, erklärte sich indes am Samstag vor einem New Yorker Gericht für nicht schuldig. In einem Videointerview mit «The New York Post» erklärte er, dass er nicht annahm, dass Rushdie die Attacke überleben würde. «Als ich hörte, dass er überlebt hat, war ich überrascht», sagte er.
Gibt nicht an, ob er wegen Fatwa handelte
Der junge Mann aus New Jersey wollte auch auf Nachfragen nicht sagen, ob er von der Fatwa oder vom Erlass des iranischen Führers Ayatollah Ruhollah Khomeini (1902–1989) inspiriert wurde, der 1989 wegen des Buches «Die satanischen Verse» zur Tötung Rushdie aufgerufen hatte.
Der Angreifer gibt aber an: «Ich respektiere den Ayatollah. Ich halte ihn für einen grossartigen Menschen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.» Ausserdem sagt er, «ein paar Seiten» von Rushdies Roman gelesen zu haben.
Mutter verstösst den Rushdie-Angreifer
Die Mutter des Rushdie-Angreifers hat ihn nun öffentlich verstossen. Sie sagt der «New York Times»: «Ich will mit ihm nichts zu tun haben.» Sie habe ihrem Kind auch nichts zu sagen, wurde die Mutter weiter zitiert.
Sie habe aber bestätigt, dass der Angreifer 2018 von einer Reise in den Nahen Osten wesensverändert zurückgekehrt sei und sich zunehmend auf den islamischen Glauben fokussiert habe. (chs/euc)
* Name bekannt