Dabei trifft ihn keine Schuld
Mann in den USA verhaftet und gefeuert – wegen Mietauto

Nur weil ein Autohändler in den USA schlampig gearbeitet hat, wurde ein Mann wie ein Schwerverbrecher behandelt und verhaftet. Er verlor sogar seinen Job.
Publiziert: 25.04.2024 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2024 um 12:37 Uhr
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Jamie Rodgers ist sauer auf einen Autohändler und verlangt Schadenersatz.
Foto: KTTV

Er wurde von schwer bewaffneten Polizisten als Autodieb aus dem Verkehr gezogen. Seitdem leidet Jamie Rodgers an einem posttraumatischen Stresssyndrom, und er hat seinen Job als Trainer an einer High School verloren. Das Ganze passierte nur, weil ein Autohändler einen Mietvertrag verschlampt hatte.

Rodgers hatte seinen Wagen zur Reparatur zum Kia-Autosalon nach Huntington Beach gebracht. Weil diese sich hinzog, lieh der Händler ihm in der Zwischenzeit kostenlos einen SUV. Laut einem Bericht des «Orange Country Register» fiel der abgeschlossene Mietvertrag hinter einen Schrank. Als zwei Wochen später ein Strafzettel für Falschparken beim Kia-Händler einging, glaubte ein Mitarbeiter, dass jemand des SUV gestohlen haben musste. Er alarmierte die Polizei.

«Ich war mir sicher, dass ich das nicht überleben werde»

Der ahnungslose Rodgers hatte auf dem Heimweg auf der 73 Freeway in Orange County plötzlich mehrere Streifenwagen hinter sich, die ihn auf den Seitenstreifen zwangen. «Ich hatte furchtbare Angst, dass ich sterben würde. Man hat noch nie mit halbautomatischen Waffen auf mich gezielt. Ich war mir sicher, dass ich das nicht überleben werde», sagt Rodgers zum US-Sender KTTV.

Die Polizisten überwältigten den angeblich «gefährlichen und bewaffneten» Autodieb. Rodgers wurde auf den Asphalt geworfen und in Handschellen gelegt: «Mein Herz hat gerast, ich habe geschwitzt. Ich wollte nur meine Familie wiedersehen.»

Rodgers fordert Schadensersatz

Nach zehn Minuten fanden die Polizisten eine Kopie des Mietvertrags im Handschuhfach und realisierten, dass Rodgers den SUV doch nicht gestohlen hatte.

Rodgers leidet noch immer an den Nachwirkungen seiner traumatischen Verhaftung. Er hat jetzt den Kia-Autohändler auf Schadenersatz wegen psychischer Langzeitschäden verklagt. Der genaue Betrag ist nicht bekannt. «Sie haben absolut fahrlässig gehandelt. Es war allein deren Schuld, dass sie die Papiere verloren und mein Leben damit aufs Spiel gesetzt haben. Jede Bewegung damals hätte meine Letzte sein können – das habe ich nicht verkraftet.» (jmh)

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