Er bezeichnet sich selbst als «Picasso der Ernährung» und Merkel als Kommunistin. Attila Hildmann (39) gelangte mit seinen Corona-Verschwörungstheorien im vergangenen Jahr auch ins Visier der Berliner Staatsanwaltschaft. Diese hat am Freitag einen Haftbefehl gegen Hildmann ausgesprochen. Es geht dabei um Verdacht auf Volksverhetzung, Beleidigung und Bedrohung.
Das Problem: Hildmann ist seit Anfang Februar nicht mehr auffindbar, berichtet der «Spiegel». Wie der Haftbefehl zum abgetauchten Verschwörungstheoretiker durchgesickert sei, ist derzeit noch unklar.
«Intensive, umfangreiche und zeitaufwändige Ermittlungen»
Seit Beginn der Covid-19-Pandemie verbreitet Hildmann auf seinem öffentlichen Telegram-Kanal seine Verschwörungstheorien zum Coronavirus. Bekannt ist der türkischstämmige Kochbuchautor aber auch wegen seinen rechtsextremen Ideen und seiner antisemitischen Haltung.
Mehr als 1000 Äusserungen mit Verdacht auf Volksverhetzung, Beleidigung und Bedrohung soll Hildmann gemacht haben. Gegen den Corona-Verschwörer läuft seit Monaten ein Ermittlungsverfahren. Laut «Bild» würden in diesem Verfahren die belastenden Äusserungen einzeln überprüft.
«Haftbefehl wegen Aussprechens der Wahrheit»
Es seien intensive, umfangreiche und zeitaufwändige Ermittlungen, sagt eine Sprecherin der Berliner Staatsanwalt am Dienstag. «Die Auswertung der Beweismittel dauert an.» Weitere Informationen zum Fall gibt die Staatsanwaltschaft vorerst nicht preis.
Gegen ihn liege «ein Haftbefehl wegen Aussprechens der Wahrheit» vor – diesen Post veröffentlichte Hildmann am Samstag auf seinem Telegram-Kanal, schreibt der «Spiegel». Beamte hätten seine Mutter besucht und nach ihm gefragt. Wie einen Terroristen würde «das Regime» ihn verfolgen, beklagt sich Hildmann. Die Polizei fahndet derweil weiterhin nach ihm. (une)