Der Frühling ist da, das Wetter ist schön, Corona scheint schon fast vergessen. Aber Achtung: Jetzt droht eine neue Variante des Virus. Die Mutation macht sich derzeit in den USA breit.
Konkret: Gemäss einem Tweet eines Wissenschaftlers weise die neue Subvariante ein «signifikantes Wachstum» der Fallzahlen auf. Diese würden sich jede Woche verdoppeln. Und die Subvariante habe eine «2,5-fache Verdopplungsgeschwindigkeit im Vergleich zu BA2.»
Am Mittwoch hat der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (59) auf Twitter auf diese US-Variante hingewiesen. Er schreibt, dass diese «deutlich ansteckender als Omicron BA2 zu sein scheint.» Und er meint, dass das Coronavirus «unberechenbar» bleibe – «niemand hört das gerne, aber es ist so». Jedoch: «Durch Überwachung neuer Varianten und Anpassungen der Impfstoffe sind wir aber gut vorbereitet», so der SPD-Politiker weiter.
WHO nennt Südafrika-Varianten «besorgniserregend»
Doch die neue US-Variante ist kein Einzelfall. In Südafrika gibt es ebenfalls neue Omikron-Varianten, wie «Der Standard» schreibt. Sie werden BA.4 und BA.5 genannt. Und die WHO macht ernst: Sie bezeichnet die Varianten offiziell als «besorgniserregend».
Doch Molekularbiologe Ulrich Elling von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beruhigt: «Diese Varianten breiten sich in Südafrika gerade aus, aber eine Welle ist dort noch nicht zu erkennen», wird er auf dem Portal zitiert. Der Wissenschaftler merkt aber auch an, dass es «nicht auszuschliessen» sei, «dass uns im Herbst die Varianten BA.4 und BA.5 eine neue Welle bescheren könnten.»
Elling differenziert aber auch betreffend die Gefährlichkeit von Omikron mit anderen Typen: «Mit einer Omikron-Infektion müssen kaum Menschen auf der Intensivstation behandelt werden, weil Omikron – anders als noch Delta – nicht die Lunge angreift, sondern nur in den oberen Atemwegen zu Beschwerden führt.» Seine Hoffnung: «Somit wäre es ein Glücksfall, wenn Omikron auch im Herbst noch dominant wäre.»
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«Nicht möglich, Coronavirus aktuell wie Grippe einzustufen»
Was der Herbst bringt, ist also ungewiss. Daher sagt auch Herwig Kollaritsch, Infektiologe aus Wien, gegenüber dem «Standard», dass im Moment «einfach niemand» wisse, «wie sich das Virus weiterentwickeln wird.» Er stellt klar: «Wir müssen uns für den Herbst auf alle Eventualitäten einstellen. Darum ist es auch nicht möglich, das Coronavirus aktuell wie eine Grippe einzustufen.»
Ganz grundsätzlich ist aber etwa der deutsche Chefvirologe Ulf Dittmer der Meinung, dass die Corona-Varianten nicht noch gefährlicher werden können. Denn die Evolution des Virus lege keinen «Rückwärtsgang» ein. «Dass so ein Virus wieder so tödlich wie Delta sein könnte, halte ich für sehr unwahrscheinlich», meinte der Virologe, als Omikron XE auf der Bildfläche erschien. (nl)