Corona-Alarm auch bei den Klimaschützern – Schweizer Streiktag in Gefahr
Greta verlagert Streik ins Internet

Wegen des Coronavirus verlagern die Klimaaktivisten ihre Streiks ins Internet. Für den Streiktag vom 15. Mai in der Schweiz diskutiert man bereits Alternativen.
Publiziert: 12.03.2020 um 18:46 Uhr
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Aktualisiert: 03.04.2020 um 17:13 Uhr
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Ruft zum digitalen Streik auf: Klimaaktivistin Greta Thunberg.
Foto: imago
Guido Felder

Das Coronavirus bringt auch die Arbeit der Klimaaktivisten durcheinander. Wegen des Verbots von grossen Menschenansammlungen müssen sie sich neue Wege für ihren Protest suchen.

Statt auf der Strasse zu demonstrieren, ruft Greta Thunberg (17) dazu auf, den Streik ins Internet zu verlegen. Auf den sozialen Medien schrieb sie zu den Massnahmen gegen die Ausbreitung des Virus: «Ich empfehle, dass wir das machen, was die Experten sagen. Besonders in Hochrisikogebieten.»

Streikfotos posten

Die Schwedin schlägt vor, dem Hashtag DigitalStrike beizutreten und dort Streikfotos zu posten. Was für die Klimakrise gelte, gelte auch für andere Krisen, schrieb Greta. «Wir können eine Krise nicht lösen, ohne sie als Krise zu behandeln.»

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Es sei wichtig, dass die Klimabewegung im Interesse der Gesellschaft handle. Greta: «Haltet deshalb eure Zahlen niedrig, aber eure Stimmung hoch. Und lasst uns das eine Woche nach der anderen angehen.»

Noch vor einer Woche waren in Brüssel 3400 Demonstranten auf die Strasse gegangen. Unter ihnen war auch Greta Thunberg.

Alternativen für Schweizer Streik

Auch bei der Schweizer Klimabewegung ist das Coronavirus ein grosses Thema – vor allem in Hinblick auf den schweizweiten «Strike For Future» am 15. Mai. «Es ist für uns alle eine neue Situation. Im Moment gehen wir davon aus, dass der Anlass wie geplant stattfinden wird», sagt Michelle Reichelt vom Klimastreik Schweiz auf Anfrage zu BLICK.

Für den Fall, dass bis dahin Grossveranstaltungen ab 1000 oder sogar ab 300 Personen weiterhin verboten sein sollten, überlege man sich Alternativen. Vorbild könnte etwa die deutsche Bewegung Fridays for Future sein, die regionale Proteste absagt und, wie Greta, auf einen «Netzstreik fürs Klima» auf dem Internet umsteigt.

«Sicherheit geht vor»

Für Michelle Reichelt ist klar, dass sich die Bewegung an die Anweisungen des Bundesamts für Gesundheit halten muss. «Die Sicherheit geht vor.»

Dennoch würde man auch bei einer Absage des Streiks von der Bewegung hören. Reichelt: «Wir werden Möglichkeiten ohne physische Präsenz finden, um fürs Klima zu streiken.»

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