Eben noch ächzte Mallorca unter Temperaturen von über 40 Grad. Seit Mittwoch ziehen nun heftige Unwetter über die Insel. Die Lage soll sich erst in den kommenden Tagen beruhigen. Im Norden und Nordosten von Mallorca galt bis in den Vormittag gar die seltene Wetterwarnstufe Rot: Die Behörden untersagen hier Aktivitäten im Freien, wie die «Mallorca Zeitung» berichtet. Mittlerweile hat der Wetterdienst Aemet die Wetterwarnstufe auf Orange gesenkt.
Besonders dramatisch ist die Lage in Sóller, im Nordwesten der Insel. Hier hat es in den vergangenen 24 Stunden mit 114 Litern gemäss «Ultima Hora» am meisten geregnet. 68 Liter sollen in nur einer Stunde und 19 Liter in 10 Minuten gefallen sein. Mehrere Häuser wurden überschwemmt, zehn Personen mussten bis jetzt evakuiert werden.
Überschwemmte Strassen, Verspätungen am Flughafen
Auch in anderen Teilen der Insel kam es zu heftigen Regenfällen. Ein Regionalsender verbreitet auf X ein Video, das überschwemmte Strassen in Manacor zeigt.
In der Ortschaft Maria de la Salut schüttete es am Donnerstagmorgen ebenfalls wie aus Kübeln. Ein Video auf X zeigt eine Strasse, die einem reissenden Fluss gleicht.
Die Gewitter hatten am Mittwoch massive Auswirkungen auf den Flugverkehr. Dutzende Flüge von und nach Palma fielen aus. Fast alle anderen Verbindungen hätten zum Teil grosse Verspätungen aufgewiesen, teilten die Behörden mit. Auch am Donnerstag war rund die Hälfte aller Flüge verspätet, Dutzende wurden gecancelt.
«Die Kinder schreien»
«Die Leute sind aggressiv. Die Kinder schreien. Die Crew weiss nichts und kann nichts dafür und ist entsprechend überfordert.» Mit diesen Worten meldet sich eine Blick-Leserin und Passagierin eines Swiss-Flugs von Mallorca nach Zürich am Donnerstagabend. Zunächst sei der Flug um mehrere Stunden verschoben worden. Nachdem man die Passagiere dann habe einsteigen lassen, habe man ihnen gesagt, dass sie jetzt weitere Stunden im Flugzeug ausharren müssten.
Swiss-Mediensprecherin Karin Montani bestätigt auf Blick -Anfrage, dass der Flieger aufgrund der Wettersituation auf Mallorca erst verspätet von Zürich abheben konnte. «Das Flugzeug aus Zürich landete um 19.10 Uhr, der Rückflug erfolgte um kurz nach 21 Uhr», so Montani.
«Während dieser Zeit müssen die Passagiere aus- und einsteigen sowie das Flugzeug gereinigt werden.» Es könne immer vorkommen, dass Reisende im Flugzeug warten müssten, das könne in diesem Fall aber höchstens eine Stunde gewesen sein. «Trotzdem ist uns als Fluggesellschaft bewusst, dass Verspätungen wetterbedingt für Fluggäste sehr unangenehm sein können.»
Nach sieben Stunden immer noch am EuroAirport
Immer noch auf seinen Abflug nach Mallorca wartete auch ein weiterer Blick-Leser am Donnerstagnachmittag. Der Easy-Jet-Flieger hätte am Donnerstagmorgen um 9.30 Uhr abheben sollen. Doch der Leser sass nach sieben Stunden weiter am EuroAirport Basel-Mulhouse fest. Über fünf Stunden davon mussten sie nach seinen Angaben im Flieger ausharren. «Langsam haben die Fluggäste genug und werden ungeduldig», so er. Mittlerweile hätten sie den Flieger aber verlassen können.