Die Behörden in Myanmar (früher: Burma) haben einen Schweizer wegen des Drehbuchs und der Regie eines Films verhaftet. Der Film verletze die Moral und die Würde der buddhistischen Religion, gab die Armee am Freitag zur Begründung an.
Der 52-Jährige wurde demnach am 8. August festgenommen, nachdem er im Juli einen Film auf Youtube und Tiktok verbreitet hatte. In dem 75-minütigen Film habe eine junge Frau vulgäre und beleidigende Worte gegen die Kultur und Tradition der Buddhisten verwendet, indem sie die Tugenden der Mönche herabgewürdigt habe, hiess es in der Erklärung.
13 weitere Personen, die mit dem Film in Verbindung stehen – darunter ein zwölfjähriges Mädchen –, wurden ebenfalls festgenommen.
Mönch aus Zürich
Beim Schweizer soll es sich um den aus Zürich stammenden D.N.* handeln, wie internationale Medien berichten. N. hat den am 24. Juli veröffentlichten, 75 Minuten dauernden Film «Don't Expect Anything» geschrieben, gedreht und auch geschnitten. Staatliche Medien schreiben: «Obwohl die Menschen in den Hauptrollen des Films Buddhisten sind, haben sie sich unangemessen verhalten und durch ihre körperlichen Gesten und Dialoge die Würde und Moral der Mönche herabgesetzt.»
N. hat in Frankreich studiert und hat mehrere Jahre in Myanmar verbracht. Er hat 1998 als buddhistischer Mönch ordiniert und sich einen neuen Namen zugelegt.
In Myanmar hat 2021 das Militär die demokratische Regierung gestürzt und herrscht seither mit eiserner Hand. Es hat die Hoffnung des Volkes auf Freiheit zunichtegemacht. (gf/SDA)
*Name der Redaktion bekannt