Leidet Trump unter Realitätsverlust?
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Buch enthüllt:Trump redete Corona-Gefahr bewusst klein

Buch von Watergate-Journalist enthüllt
Trump redete Corona-Gefahr bewusst klein

Der US-Präsident Donald Trump (74) soll bereits Anfang Februar gewusst haben, wie gefährlich das Coronavirus wirklich ist. Dennoch redete er das Virus klein. Das geht aus dem neuen Buch «Rage» von Journalist und Starautor Bob Woodward (77) hervor.
Publiziert: 09.09.2020 um 21:17 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2020 um 19:20 Uhr
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In einem Interview gab Donald Trump zu, die Gefährlichkeit des Coronavirus bewusst runtergespielt zu haben.
Foto: keystone-sda.ch

Bob Woodward (77) ist einer der Journalisten, der die Watergate-Affäre ins Rollen gebracht hatte. Jene Affäre die schliesslich den damaligen Präsidenten Richard Nixon zu Fall brachte. In seinem neuen Buch «Rage» bringt er wieder Enthüllungen – diesmal geht es um den US-Präsidenten Donald Trump (74).

Trump soll bereits Anfang Februar dieses Jahres darüber informiert gewesen sein, dass sich das Coronavirus über die Luft überträgt. Und er wusste auch, dass es eine höhere Sterberate auslöst als eine Grippe. Öffentlich verwies er in dieser Zeit dagegen auf niedrige Fallzahlen in den USA und behauptete mehrmals, das Virus werde von allein verschwinden.

«Spiele es runter, weil ich keine Panik erzeugen will»

Woodward führte für sein Buch insgesamt 18 Interviews mit dem US-Präsidenten – diese wurden aufgezeichnet. Nun veröffentlichte am Mittwoch der Sender CNN Auszüge aus den aufgezeichneten Trump-Interviews. Darauf ist unter anderem zu hören, wie Trump am 19. März sagte: «Ich wollte es immer herunterspielen. Ich spiele es auch immer noch gern herunter, weil ich keine Panik erzeugen will.»

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In einem anderen Gespräch am 7. Februar sagte Trump den Aufnahmen zufolge: «Das ist tödliches Zeug.» Menschen müssten nicht erst Kontaktflächen anfassen, um sich anzustecken: «Man atmet einfach Luft ein, und das ist, wie es sich überträgt.»

Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany bestritt heute in einer ersten Reaktion irgendwelche Widersprüche zwischen Trumps öffentlichen Aussagen und seinem Wissen hinter den Kulissen: «Der Präsident hat die amerikanische Öffentlichkeit nie über Covid belogen.» Er habe bloss dafür gesorgt, dass die Bevölkerung die Ruhe behalten habe.

«Er wusste wie tödlich es ist»

Trumps Herausforderer im Rennen ums Weisse Haus, Joe Biden, griff den Präsidenten unterdessen scharf an. «Er wusste, wie tödlich es ist und hat es gezielt heruntergespielt. Schlimmer noch, er hat das amerikanische Volk angelogen.»

Zehntausende Menschenleben hätten gerettet werden können, wenn Trump schneller gehandelt hätte, sagte Biden. In den USA starben bisher rund 190'000 Menschen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus: viele von ihnen, weil sie Warnungen von Experten und Vorsichtsmassnahmen wie Masken nicht ernst nahmen – nicht zuletzt wegen Trumps verharmlosenden Reden. (bra)

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