Bruder und Neffe kamen ums Leben
Russe überlebt 67 Tage auf Schlauchboot im Pazifik

Es grenzt an ein Wunder: Nach über zwei Monaten im Pazifik wurde ein Russe von seinem völlig demolierten Schlauchboot gerettet. Fischer brachten den entkräfteten Mann in Sicherheit.
Publiziert: 15.10.2024 um 15:32 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2024 um 15:37 Uhr
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Nach über zwei Monaten gelang die Rettung.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Russe überlebt 67 Tage auf Schlauchboot im Pazifik
  • Fischer fanden ihn entkräftet und orientierungslos
  • Boot trieb 1000 Kilometer vom Ausgangspunkt entfernt
  • Zwei Mitreisende, Bruder und Neffe, starben
  • Geretteter verlor 50 Kilogramm während der Irrfahrt
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Was als Abenteuer begann, endete in einer furchtbaren Irrfahrt: Ein Russe (46) hat zwei Monate auf einem Schlauchboot im Pazifik überlebt. Nach 67 Tagen griffen Fischer den völlig entkräfteten und orientierungslosen Mann auf seinem Schlauchboot auf. Er klammerte sich mit letzter Kraft an das schwerbeschädigte Material. 

Anfang August waren drei Hobbykapitäne von der Region Chabarowsk im fernen Osten Russlands zur Insel Sachalin aufgebrochen. Dort kamen sie nie an. Die Rettungskräfte vermuteten, das Boot sei von der Strömung zur Halbinsel Kamtschatka getrieben worden, eine Suche mit Helikoptern und einem Flugzeug blieb aber erfolglos.

Das Schlauchboot wurde schliesslich am Montag im Ochotskischen Meer, einem Randmeer des Pazifiks gefunden – rund 1000 Kilometer von seinem Ausgangspunkt entfernt. Neben dem 46-Jährigen waren noch sein Bruder plus dessen Sohn an Bord. Sie überlebten die Irrfahrt jedoch nicht. Ihre Leichen befanden sich mit dem Überlebenden an Bord des Schlauchbootes. 

«Ich habe nicht mehr viel Kraft»

«Am 14. Oktober gegen 22 Uhr wurde das Boot entdeckt, als es an einem Fischerboot vorbeifuhr», teilte die Staatsanwaltschaft mit. 

Der Mann soll den Fischern bei seiner Rettung zugerufen haben: «Ich habe nicht mehr viel Kraft.» Dann gelang es ihm, ein Seil zu ergreifen. Der gerettete Mann war geschwächt und sein Zustand gilt als kritisch. Er benötigte sofort medizinische Behandlung, hiess es vonseiten der Behörden. 

Wie der Neffe und sein Vater genau ums Leben kamen, ist noch nicht bekannt. 

Kapitän verlor 50 Kilo

Die Frau des Geretteten sagt gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, die Rettung ihres Mannes grenze an ein «Wunder». 

Die drei Bootsfahrer, die aus der Stadt Ulan-Ude in Sibiren stammen, hätten nur Nahrung und Wasser für zwei Wochen dabei gehabt. Ihr Mann habe wohl wegen seines Übergewichts überlebt: «Er wog etwa 100 Kilogramm.» Das russische Fernsehen berichtete, er habe nun 50 Kilogramm verloren. Offenbar wollten die drei Männer Wale beobachten. 

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