Britische Daten zeigen
Omikron ist ansteckender, aber milder im Verlauf

Schon die ersten Zahlen aus Südafrika zu Omikron machten Hoffnung auf milde Verläufe und weniger Hospitalisierungen. Nun bestätigen die neusten Daten aus dem Omikron-Hotspot Grossbritannien die Vermutung.
Publiziert: 22.12.2021 um 09:43 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2021 um 21:27 Uhr
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Er hat eine gute Nachricht: Briten-Premier Boris Johnson will diese Wochen neue Corona-Daten veröffentlichen.
Foto: AFP

Während Omikron für steigende Zahlen sorgt, gab es die Woche einen Hoffnungsschimmer aus Südafrika. Die Corona-Variante verursacht vor allem mildere Verläufe. Das bedeutet auch: weniger Hospitalisierungen.

Die gleiche Beobachtung wird gerade in Grossbritannien gemacht. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so gut aussieht. Die Infektionszahlen sind kurz vor den Feiertagen auf einem Höchststand – rund 122 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner kommen aktuell täglich hinzu (7-Tage-Schnitt); 22 mehr als in der Schweiz. So hoch war die Infektionswelle selbst bei den von Anfang an pandemiegeplagten Briten noch nie.

Die gute Nachricht: Die Omikron-Variante verursache bei den meisten Briten mildere Verläufen als die Delta-Variante, sind sich Wissenschaftler der Regierung laut einem «Politico»-Bericht sicher. Die zuständige Gesundheitsbehörde will die Daten noch vor Weihnachten veröffentlichen. Ihr Ausblick enthält neben einigem Positiven allerdings auch ein paar negative Befunde.

Briten boostern im Rekord-Tempo

Dazu gehört, dass Omikron nicht mild genug sei, um «eine grosse Anzahl an Hospitalisierungen» zu verhindern. Diejenigen, die schwer erkranken, haben immer noch eine hohe Wahrscheinlichkeit, im Spital zu landen oder gar zu sterben.

Und: Omikron ist definitiv viel ansteckender. Die britische Regierung fürchtet, dass dies zu hohen Ausfällen beim Gesundheitspersonal und damit zu weniger Behandlungskapazitäten führen wird – was den «Vorteil» der milderen Verläufe in der Pandemiebekämpfung praktisch zunichtemacht.

Booster allerdings machten einen gewaltigen Unterschied. Während zwei Impfstoff-Dosen offenbar für den Schutz nicht reichen, reduziere die Booster-Impfung definitiv die Wahrscheinlichkeit für eine symptomatische Infektion oder gar eine Hospitalisierung. Ähnliche Daten liegen auch aus Südafrika vor.

Die Briten liegen bei den Booster-Impfungen weit vorne. Bereits 42,5 Prozent der Bevölkerung haben drei Impfungen erhalten – in der Schweiz sind es mit 18,8 Prozent weniger als die Hälfte.

Kommt nach Weihnachten ein Party-Lockdown?

Briten-Premier Boris Johnson (57) veröffentlichte am Dienstagabend eine Video-Botschaft, in der er seine Landsleute zu Vorsicht bei den Familienbesuchen über Weihnachten mahnte: «Tragt Masken in Innenräumen, wenn ihr es müsst, lüftet und macht einen Test, bevor ihr ältere oder geschwächte Verwandte besucht.»

Die Regierung in London will in den nächsten Tagen diskutieren, ob die neuen Omikron-Daten neue Massnahmen erfordern. Auch harte Massnahmen über Silvester sind nicht ausgeschlossen. (kin)

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