Lehrerin (35) verging sich an Schüler (18)
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Er war damals 15 Jahre alt:Lehrerin (35) verging sich an Schüler (18)

Britin (35) wegen Sex mit Teenager (15) vor Gericht
Warum Lehrerinnen mit Schülern schlafen

Nacktfotos und anzügliche Nachrichten, heimliche Treffen, es kommt zum Geschlechtsverkehr. In England wird einer Lehrerin der Prozess gemacht, die einen minderjährigen Schüler missbraucht haben soll. Experten gehen dem Phänomen der Sex-Lehrerinnen auf den Grund.
Publiziert: 15.02.2021 um 11:25 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2021 um 13:17 Uhr
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Die Britin Kandice Barber (35) soll sich an einem 15-jährigen Schüler vergriffen haben.
Foto: PA Images via Getty Images

Was bei Verliebten nachvollziehbar klingt, ist verboten, wenn es sich bei den Partnern um Schüler und Lehrer handelt. In England geht es derzeit um eine Lehrerin, die Sex mit einem 15-Jährigen hatte: Am Montag will ein Gericht in Aylesbury, 60 Kilometer nordwestlich von London, das Strafmass gegen die 35-jährige Kandice Barber verkünden.

Die verheiratete Barber ist bereits wegen «Anstiftung eines Kindes zu sexuellen Aktivitäten» verurteilt. Ihr drohen mehrere Jahre Haft.

Beziehung nach Freilassung

Dass solche Fälle bekannt werden, ist nicht selten. In den USA etwa hatte eine damals 34 Jahre alte Lehrerin Sex mit ihrem 12-jährigen Schüler. Die Frau wurde 1996 zu sieben Jahren Haft verurteilt – nach ihrer Freilassung begann sie mit dem Jungen eine Beziehung, das Paar bekam zwei Kinder.

In Medienberichten ist oft von «Sex-Lehrerinnen» die Rede. Das aber verkennt die Lage nach Einschätzung eines Experten völlig. Provoziert würden damit lediglich Kommentare von Männern in sozialen Netzwerken, die darüber fantasieren, wie gern sie früher von ihrer Lehrerin verführt worden wären, sagt der Psychologe Tim Watson-Munro der Zeitung «Daily Mail». Die Realität sei anders: «Wenn man sexuellen Missbrauch durch eine Lehrkraft erlebt, egal welchen Geschlechts, fühlt man sich betrogen, erniedrigt und ausgenutzt.»

Unerfüllte Intimitätsbedürfnisse

Doch warum schlafen Lehrerinnen mit Schülern? «Viele dieser Frauen missbrauchen, weil ihre eigenen Intimitätsbedürfnisse unerfüllt sind, die sich beispielsweise aus Beziehungsproblemen und Einsamkeitsgefühlen ergeben», schreibt die britische Kriminologin Andrea Darling von der Universität Durham in einer Analyse.

Und sie sieht ein Risiko. Frauen werde aus sozialen und kulturellen Normen seltener sexuelle Aggressivität zugetraut. «Das bedeutet, dass Missbrauch durch eine Frau als weniger schädlich als durch einen Mann betrachtet wird», stellt Darling fest. «Das verniedlicht nicht nur das verletzende Verhalten, sondern spielt auch die Konsequenzen für die Opfer unfair herunter. Solch ein Verhalten ist Missbrauch und muss als solcher betrachtet werden.»

Junge Lehrkräfte können attraktiv auf Schüler wirken

«Es gibt sicherlich eine grosse Dunkelziffer an sexuellem Missbrauch, den wir nicht mitbekommen», sagt Ilka Hoffmann, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Deutschland. Sie hält aber auch Beziehungen durchaus für denkbar. «Dass sich ein 16-jähriger Schüler in eine 25-jährige Lehrerin verliebt und da vielleicht mehr draus wird, ist ja absolut vorstellbar.» Gerade an Schulen, an denen die meisten Pädagoginnen und Pädagogen eher älter sind, könnten junge Lehrkräfte attraktiv auf die Schüler wirken, sagt Hoffmann. «Da kommt dann in so eine Pubertierenden-Klasse ein junger, gut aussehender Lehrer, da kann hormonell schon was passieren.»

Gerade junge Kolleginnen und Kollegen seien oft innerlich der Schülerseite noch näher. In der Ausbildung würden Lehrkräfte auf solche sozialen Probleme nicht vorbereitet. «Man kann sich nur vorbereiten, indem man sich seine eigene Rolle klar macht», sagt die Gewerkschafterin. «Man muss sich bewusst sein, dass man auf der anderen Seite, auf der der Erwachsenen, steht.» (SDA/noo)

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