«Ich bin ein grosser Fan von Ihnen»
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Trumps Brief an Putin:«Ich bin ein grosser Fan von Ihnen»

Brisanter US-Bericht zu russischer Wahleinmischung offenbart Brief von Trump an Putin
«Ich bin ein grosser Fan von Ihnen»

Der US-Senat hat am Dienstag seine Untersuchung in Russlands Wahleinmischungen von 2016 veröffentlicht. Die neuen Erkenntnisse lassen Donald Trump in keinem guten Licht dastehen.
Publiziert: 19.08.2020 um 02:19 Uhr
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Aktualisiert: 19.08.2020 um 07:23 Uhr
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Ein neuer US-Bericht zu den Wahleinmischungen Russlands enthüllt brisantes.

Donald Trump (74) hat im Jahr 2007 in einem persönlichen Brief an Wladimir Putin (67) seine Bewunderung für den russischen Präsidenten zum Ausdruck gebracht. «Wie Sie wahrscheinlich gehört haben, bin ich ein grosser Fan von Ihnen», schrieb der spätere US-Präsident dem Kremlchef. Der Anlass war, Putin zur Wahl der «Person des Jahres» des Magazins «Time» zu gratulieren. «Sie haben es definitiv verdient», schrieb Trump – und ermahnte Putin zum Abschluss des kurzen Briefs, gut auf sich aufzupassen.

Das Schreiben findet sich in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Geheimdienstausschusses des US-Senats zu russischen Einmischung in die US-Präsidentenwahl 2016. Dort heisst es auch, man habe nicht in Erfahrung bringen können, warum dieser Brief verschickt wurde – und ob es eine Antwort darauf gab. Bevor Trump 2016 zum Präsidenten gewählt wurde, war er als Immobilienunternehmer jahrelang in Gesprächen über den Bau eines Trump-Hotels in Moskau.

Ausserdem brachte Trump 2013 den Schönheitswettbewerb «Miss Universe» nach Moskau. Dazu lud er Putin persönlich «als Ehrengast» ein, wie ein weiteres Schreiben auf Briefpapier seiner Firma Trump Organisation belegt. Trump zeigte sich überzeugt, dass es die «grösste und beste» Ausgabe von «Miss Universe» sein werde. «Ich weiss, dass sie eine grossartige Zeit verbringen werden.» Unter dem gedruckten Text steht mit Filzstift dazugeschrieben: «Die schönsten Frauen der Welt!» In einem acht Tage zuvor veröffentlichten Tweet hatte Trump gefragt, ob Putin wohl zu der Veranstaltung kommen werde – «und wenn ja, wird er dann zu meinem neuen besten Freund?»

Das steht im neuen Russland-Bericht des Senats

Trumps Schreiben an Putin sind allerdings nur die Spitze des Eisbergs des neuen Untersuchungsberichts, der unabhängig vom Mueller-Report erstellt wurde. Jahrelange Recherchen des US-Senats haben zahlreiche Kontakte russischer Geheimdienst-Mitarbeiter mit dem Wahlkampfteam von Donald Trump festgestellt. Zugleich betonte der republikanische Vorsitzende des Geheimdienst-Ausschusses des Senats, Marco Rubio (49), man habe «absolut keine Beweise dafür gefunden, dass der damalige Kandidat Donald Trump oder sein Wahlkampfteam mit der russischen Regierung zusammengearbeitet hätten, um sich in die Wahl 2016 einzumischen».

In dem am Dienstag veröffentlichten Bericht heisst es allerdings auch, nach der Wahl habe Russland «ausgenutzt, dass Mitglieder des Übergangsteams relativ unerfahren in Regierungsfragen waren». Auch andere Länder – Verbündete und Gegner der USA – hätten in dieser Zeit versucht, Einfluss zu nehmen. Durch das Fehlen einer ausreichenden Kontrolle über solche Interaktionen sei das Übergangsteam «offen für Einflussnahme und Manipulation durch ausländische Geheimdienste, Regierungsbeamte und Geschäftsleute» gewesen.

Der zeitweise Vorsitzende von Trumps Wahlkampfteam, Paul Manafort (71), habe enge Kontakte zu einem russischen Geheimdienst-Agenten gehabt, heisst es in dem Bericht. «Manaforts Zugang auf hoher Ebene und die Bereitschaft, Informationen mit Personen mit engen Verbindungen zu russischen Geheimdiensten zu teilen, (...) stellten aus Sicht der Spionageabwehr eine gravierende Bedrohung dar.»

Gerichte in der US-Hauptstadt Washington und dem Bundesstaat Virginia hatten Manafort im März 2019 wegen Steuerhinterziehung und Bankbetrugs zu insgesamt siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Seit dem Frühjahr darf er die Strafe angesichts der Corona-Krise unter Hausarrest absitzen.

Trump soll von Wikileaks-Enthüllungen gewusst haben

Auffällig in dem Bericht ist auch die Feststellung, dass Trump und ranghohe Mitarbeiter seines Wahlkampfteams versucht hätten, über seinen Vertrauten Roger Stone (67) Vorabinformationen über geplante Veröffentlichungen der Enthüllungsplattform Wikileaks zu erhalten. Stone habe sein angebliches Wissen darüber «bei mehreren Anlässen direkt mit Trump und ranghohen Mitarbeitern seines Wahlkampfteams geteilt», hiess es. Allerdings habe man nicht klären können, ob Stone tatsächlich etwas über die Veröffentlichungen gewusst habe.

Stone allerdings war zu einer Haftstrafe von mehr als drei Jahren verurteilt worden. Eine Jury sah es als erwiesen an, dass er sich im Zusammenhang mit Kontakten zu Wikileaks unter anderem der Falschaussage, der Behinderung von Ermittlungen und der Beeinflussung von Zeugen schuldig gemacht hat. Trump erliess Stone im Juli die Haftstrafe. Wikileaks hatte vor der Wahl von Hackern entwendete E-Mails der Parteiführung der Demokraten veröffentlicht. US-Geheimdienste vermuten Russen hinter dem Datendiebstahl. (nim/SDA)

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