Brexit-Folgen auf dem Tisch
In Grossbritannien herrscht bald Pasta-Notstand

In England könnten italienische Lebensmittel knapp werden. Es wird immer schwerer, Produkte aus der EU nach Grossbritannien zu importieren. Auch gefälschte, italienische Produkte sind ein Problem.
Publiziert: 07.09.2021 um 19:47 Uhr
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Die italienische Küche wird in Grossbritannien bald nicht mehr so leicht zu haben sein.
Foto: Getty Images/Moment Open

Briten, die mediterrane Gerichte mögen, werden in Zukunft mit Engpässen rechnen müssen. Wegen der Brexit-Politik werden Olivenöl, Pasta, Parmesan und Tomatensauce weniger in englischen Regalen zu finden sein. Italienische Hersteller warnen nun, wie die «Times» berichtet.

Der Import von italienischen Teigwaren nach Grossbritannien ist in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 28 Prozent zurückgegangen. Der Import von Olivenöl ist um 13 Prozent gesunken und Lieferungen von Tomatensauce haben um 16 Prozent abgenommen.

Grössere Verzögerung und höhere Kosten

Der Grund dafür soll der Brexit sein. Es gebe bürokratische Probleme mit dem Austritt der Briten aus der EU, sagt Lorenzo Bazzana, der wirtschaftliche Vertreter vom italienischen landwirtschaftlichen Verband Coldiretti. Aufgrund des Brexits steigen die Kosten und es komme immer wieder zu grossen Verzögerungen an der Grenze, so Bazanna gegenüber «Daily Mail».

Weiter sagt er, dass der Handel zwischen Italien und Grossbritannien in diesem Jahr insgesamt zurückgehen werde. «Das ist ein Problem, weil Grossbritannien nach Deutschland, Frankreich und den USA das viertgrösste Exportziel Italiens ist», sagt Bazzana weiter. Doch nicht nur die Exportmöglichkeiten verkleinern sich für Italien. Auch gefälschte Produkte machen zunehmend Probleme.

100 Milliarden mit gefälschten Produkten

Grossbritannien könne zum «trojanischen Pferd» für die Ankunft gefälschter «Made in Italy»-Produkte werden, so Bazzana. Diese werden hauptsächlich in den USA hergestellt. «Die Briten müssen sich vor Öl und Parmesan mit einer italienischen Flagge auf dem Etikett künftig in Acht nehmen. Sie könnten aus den USA stammen und nicht echt sein», so der Wirtschaftsbeamte.

Pro Jahr wird ein Umsatz von 100 Milliarden Euro mit gefälschten, italienischen Produkten gemacht. Umgerechnet sind das 108,5 Milliarden Franken. (was)


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