Brexit
Britische Premierministerin schliesst zweites Brexit-Referendum aus

Berlin – Die britische Premierministerin Theresa May hat in einem Zeitungsinterview ein zweites Referendum über die EU-Mitgliedschaft Grossbritanniens erneut kategorisch ausgeschlossen. «Es wird kein zweites EU-Referendum geben.»
Publiziert: 03.03.2018 um 01:56 Uhr
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Aktualisiert: 22.01.2019 um 20:32 Uhr
«Das britische Volk hat entschieden»: Englands Premierministerin Theresa May schliesst ein weiteres Referendum zum Brexit kategorisch aus.
Foto: KEYSTONE/EPA BLOOMBERG POOL/CHRIS J. RATCLIFFE / POOL

Das britische Volk habe entschieden, die EU zu verlassen. Und das werde Grossbritannien am 29. März 2019 tun, sagte May der deutschen Zeitung «Welt» vom Samstag und ihren Partnern in der europäischen Zeitungskooperation LENA, der auch der Zürcher «Tages-Anzeiger» und die Westschweizer Zeitung «Tribune de Genève» angehören.

Brexit verliert an Zustimmung

Die Umsetzung des Votums aus dem Juni 2016 sei eine Vertrauensfrage. «Ich denke, dass es unerlässlich ist in Hinsicht auf das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Politik, dass wir diese Entscheidung respektieren und umsetzen. Und das sieht auch eine überwältigende Zahl der Abgeordneten so», fügte die Konservative hinzu.

Zuletzt hatte der Brexit in Grossbritannien laut Umfragen an Zustimmung verloren. EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker machten deutlich, dass ein Verbleib der Briten in der EU weiter möglich sei. Die Briten hatten am 23. Juni 2016 mit knapper Mehrheit von 52 zu 48 Prozent für einen Austritt aus der EU gestimmt.

May unzufrieden mit bisherigen Vorschlägen

In ihrer mit Spannung erwarteten Grundsatzrede zum Ausstieg aus der EU hatte May am Freitag auf eine klare Position zu den künftigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Grossbritannien und der EU verzichtet. Sie wolle keines der bekannten Modelle für eine künftige Partnerschaft mit der EU nach dem Brexit übernehmen, sagte sie. Ein reines Handelsabkommen wie zwischen der EU und Kanada lehnte sie ebenso ab wie eine Mitgliedschaft im Europäischen Binnenmarkt nach dem Vorbild von Norwegen oder eine Mitgliedschaft in der Zollunion.

Im «Welt»-Interview schlug sie vor, dass Grossbritannien neue Zollvereinbarungen mit der EU suchen könnte. «Vielleicht funktioniert eine Zoll-Partnerschaft am besten. Damit würden wir sicherstellen, dass Waren, die in Grossbritannien ankommen, aber für die EU bestimmt sind, die richtigen EU-Zölle bekommen», sagte May. (SDA)

Brexit

Am 23. Juni 2016 stimmte Grossbritannien für den Austritt aus der Europäischen Union. Zur Zeit verhandeln die EU und das Vereinigte Königreich über die Austrittsbedingungen. Alle aktuellen Informationen gibt es immer hier.

Die EU-Aussen- und Europaminister entscheiden am späten Montagnachmittag in Brüssel, in welche EU-Länder die beiden zurzeit noch in London ansässigen EU-Agenturen umgesiedelt werden sollen. Dabei handelt es sich um die prestigeträchtigen EU-Arzneimittel- und die Bankenaufsichtsbehörde.
Nach Angaben der britischen Regierung soll der Austritt am 31. Oktober 2019 rechtskräftig werden.
KEYSTONE/AP/MATT DUNHAM

Am 23. Juni 2016 stimmte Grossbritannien für den Austritt aus der Europäischen Union. Zur Zeit verhandeln die EU und das Vereinigte Königreich über die Austrittsbedingungen. Alle aktuellen Informationen gibt es immer hier.

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