Brexit
Theresa May enttäuscht Hoffnungen auf klare Brexit-Position

Brüssel – Die britische Premierministerin Theresa May will keines der bestehenden Modelle für eine künftige Partnerschaft mit der EU nach dem Brexit übernehmen. Sie dürfte damit die Erwartungen in Brüssel auf eine klare Position erneut enttäuscht haben.
Publiziert: 02.03.2018 um 15:55 Uhr
|
Aktualisiert: 09.10.2018 um 02:13 Uhr
Die britische Premierministerin Theresa May hat in ihrer Rede am Freitag in London die Hoffnung der Europäer auf eine klare Brexit-Position erneut enttäuscht.
Foto: KEYSTONE/AP Pool PA/PETER NICHOLLS

May sagte während einer Grundsatzrede zum Brexit am Freitag, sie lehne ein reines Handelsabkommen wie zwischen der EU und Kanada ebenso ab wie eine Mitgliedschaft im Europäischen Binnenmarkt nach dem Vorbild von Norwegen.

May will keine Zölle oder Beschränkungen

Sie strebe die «breiteste und tiefste Partnerschaft» mit der EU an, sagte May. «Wir wollen keine Einführung von Zöllen oder Beschränkungen sehen.» Gleichzeitig solle Grossbritannien seine eigenen Handelsverträge mit Drittländern abschliessen können.

Eine Mitgliedschaft in der Zollunion schloss die britische Regierungschefin daher aus. Stattdessen wolle sie ein Zoll-Abkommen mit der EU abschliessen, das Grenzkontrollen überflüssig mache, sagte May. Möglich sein solle das durch technologische Lösungen und auf Vertrauen basierende Abmachungen.

So solle auch eine Grenze zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland verhindert werden. Grossbritannien wird die EU im März 2019 verlassen. (SDA)

Brexit

Am 23. Juni 2016 stimmte Grossbritannien für den Austritt aus der Europäischen Union. Zur Zeit verhandeln die EU und das Vereinigte Königreich über die Austrittsbedingungen. Alle aktuellen Informationen gibt es immer hier.

Die EU-Aussen- und Europaminister entscheiden am späten Montagnachmittag in Brüssel, in welche EU-Länder die beiden zurzeit noch in London ansässigen EU-Agenturen umgesiedelt werden sollen. Dabei handelt es sich um die prestigeträchtigen EU-Arzneimittel- und die Bankenaufsichtsbehörde.
Nach Angaben der britischen Regierung soll der Austritt am 31. Oktober 2019 rechtskräftig werden.
KEYSTONE/AP/MATT DUNHAM

Am 23. Juni 2016 stimmte Grossbritannien für den Austritt aus der Europäischen Union. Zur Zeit verhandeln die EU und das Vereinigte Königreich über die Austrittsbedingungen. Alle aktuellen Informationen gibt es immer hier.

Fehler gefunden? Jetzt melden