Boris Johnson (55) hatte einen sonnigen Start ins neue Jahr. Der britische Premierminister verbrachte mit seiner Freundin Carrie Symonds (31) vom 26. Dezember bis 5. Januar einen Luxusurlaub auf der Privatinsel Mustique in der Karibik.
Auch ein Staatschef darf mal in die Ferien, klar. Wenn aber nicht klar ist, wer dafür bezahlt hat, wird es ungemütlich.
Von Seiten der Regierung hiess es, Johnsons privater Freund und Multimillionär David Ross sei dafür aufgekommen. Falsch, lässt Ross, der als Mitbegründer des Mobilfunk-Unternehmens Carphone Ware ein Vermögen machte, nun in den britischen Medien verlauten. Er habe weder für Johnsons Urlaub bezahlt, noch habe er ihm seine eigene Villa zur Verfügung gestellt.
Luxus-Trip kostete 19'000 Franken
Ross sagt: Lediglich den Kontakt zur Agentur, welche die Luxusvillen auf der Insel vermietet, habe er hergestellt. Ein Paar habe es nicht geschafft, den Urlaub anzutreten, und so sei spontan eine Villa frei geworden, in welcher Johnson dann gemeinsam mit seiner Freundin Carrie Symonds gewohnt habe. Die Luxusvilla habe drei Angestellte, darunter ein hauseigener Koch.
Wenn es nicht Ross war – wer bezahlte dann die umgerechnet 19'000 Franken für den Luxus-Trip? Diese Frage bringt den Briten-Premier unter Druck.
Der Labour-Politiker Jon Trickett (69) kritisiert den Premierminister: «Boris Johnson muss von sich aus Klarheit schaffen, wer seine Luxusreise bezahlt hat.» Mitglieder des Parlaments sind dazu verpflichtet, aufzuzeigen, von wem sie Geschenke annehmen. Diese Klarheit müssen sie innerhalb 28 Tagen schaffen. «Die Öffentlichkeit verdient es zu wissen, wer für die Ausflüge ihres Premierministers bezahlt», findet Trickett.
Trotz Iran-Konflikt blieb Johnson in der Karibik
Der Luxus-Trip hat Johnson schon vorher Kritik eingebracht. Während der britische Regierungschef die Karibik genoss, brodelte der USA-Iran-Konflikt nach der Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani. Trotz der internationalen Krise blieb Johnson in der Karibik.
Johnson selbst schweigt bisher zu der pikanten Angelegenheit. Statt Krisen-Management räumte er in seinem Kabinett auf und schmiss jüngst Wirtschaftsministerin Andrea Leadsom (56) aus der Regierung.
Ob er sein Schweigen halten wird, ist eher unwahrscheinlich. Als Regierungschef kann er sich nicht mal den leisesten Verdacht von Käuflichkeit leisten. (eb)