Bräutigam erzählt, wie er vom Tod seiner Frau erfahren hat
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«Ich sahs meiner Mutter an»:Bräutigam erzählt, wie er vom Tod seiner Frau erfahren hat

Braut an Hochzeitstag totgefahren – jetzt spricht der Witwer
«Sie wollte, dass diese Nacht nie endet»

Es sollte der schönste Tag in ihrem Leben werden. Doch die Hochzeit von Samantha und Aric Hutchinson vor drei Wochen endete in einem Albtraum. Bei einem Unfall wurde die Braut getötet. Jetzt spricht erstmals der Witwer.
Publiziert: 20.05.2023 um 10:46 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2023 um 12:45 Uhr
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Das Paar im Glück. Samantha Hutchinson und Aric Hutchinson am Tag ihrer Hochzeit. Die Bilder veröffentlichte die Familie von Aric Hutchinson.
Foto: Gofundme

An den Unfall selbst kann sich Aric Hutchinson (36) nicht mehr erinnern, aber er erinnert sich an das Letzte, was seine Frau, Samantha «Sam» Hutchinson (†34), vor dem Horror-Unfall zu ihm sagte. «Sie wollte, dass diese Nacht nie endet», sagt der aufgelöste Witwer in der ABC-Sendung «Good Morning America» am Freitag.

Am 28. April, dem Tag, als Samantha Hutchinson starb, feierte das Paar seine Hochzeit, mit Familie und Freunden ausgelassen in Strandnähe in Folly Beach im US-Bundesstaat South Carolina. Um 22 Uhr winkten die beiden freudestrahlend ihren Gästen zu und bogen mit einem speziell präparierten Golfmobil auf eine kleine Küstenstrasse ein. Es sollte in die Flitterwochen gehen.

Laut Polizeibericht wurden sie jedoch Sekunden später von einem grauen Toyota erfasst. Am Steuer: Jamie K.* (25). Völlig betrunken und viel zu schnell unterwegs. Mit 125 km/h donnerte sie durch die 30er-Zone. Der Aufprall war heftig. Das Golfmobil überschlug sich achtmal.

Er fragte als Erstes: «Wo ist Sam?»

Samantha Hutchinson war auf der Stelle tot, ihr Mann überlebte nur, weil er aus dem Golfmobil herausgeschleudert wurde. Er musste schwer verletzt auf die Intensivstation.

Als er wieder im Spital zu sich kam, fragte er als Erstes: «Wo ist Sam?». Seine Mutter musste ihm erklären, dass Samantha bei dem Unfall getötet wurde. Ein Schock für Aric Hutchinson.

«Ich versuche immer noch, es zu begreifen. In dieser Nacht waren wir alle so glücklich, und plötzlich wurde es die schlimmste Nacht in unserem Leben», so der 36-Jährige weiter. Seine Frau habe eine besondere Aura gehabt. «Sie hatte dieses Strahlen. Wenn sie den Raum betrat, merkte man das richtig.»

«Wir können uns nicht vorstellen, was die Familien durchmachen»

Statt das gemeinsame Leben zu planen, muss Hutchinson nun die Beerdigung seiner Frau organisieren. Gleichzeitig verklagt er die Todesfahrerin Jamie K. wegen widerrechtlicher Tötung. Auch der Arbeitgeber und der Vorgesetzte von K. werden in der Klage genannt und werden beschuldigt, sie «unter Druck gesetzt» zu haben, an einer Veranstaltung teilzunehmen und in der Nacht des Unfalls «übermässige Mengen an alkoholischen Getränken» zu konsumieren.

Die Bars und Restaurants, die Jamie K. vor dem Unfall aufgesucht hatte, werden ebenfalls in der Klage erwähnt. «Obwohl Jamie K. in jedem dieser Lokale spürbar und sichtbar betrunken war», heisst es in der Klage, «wurde ihr in jedem dieser Lokale weiterhin Alkohol serviert, zur Verfügung gestellt und/oder es wurde ihr erlaubt, weiteren Alkohol zu konsumieren».

Ein Anwalt von K. gab nach ihrer Verhaftung eine Erklärung ab: «Wir können uns nicht vorstellen, was die Familien durchmachen und sprechen ihnen unser tiefstes Mitgefühl aus. Wir bitten lediglich darum, kein übereiltes Urteil zu fällen.»

«Aric hat die Liebe seines Lebens verloren»

Die Mutter von Aric Hutchinson lancierte nach dem furchtbaren Unfall auf der Seite «GoFundMe» eine Spendenaktion. «Ich bekam Arics Ehering in einem Plastikbeutel im Spital ausgehändigt, fünf Stunden nachdem Sam ihn ihm an den Finger gesteckt hatte und sie sich gegenseitig ihr Eheversprechen vorgelesen hatten. Aric hat die Liebe seines Lebens verloren», schreibt sie darin.

Mit dem gesammelten Geld sollen die Beerdigung und das Spital bezahlt werden. Was übrig bleibt, solle ihrem Sohn in dieser schweren Zeit eine Stütze sein. Als Ziel gab sie 100'000 US-Dollar an. Diese Marke ist längst überschritten. Mittlerweile sind über 700'000 US-Dollar zusammengekommen. (jmh)

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