Botschafter Goran Bradic (58) macht allen Hoffnung auf den Piks
«Wir impfen in Serbien auch Schweizer»

Das osteuropäische Land bietet Ausländern die Möglichkeit, sich gegen Corona zu impfen. Interessenten können sich über die Homepage der serbischen Regierung anmelden. Der Impftermin folgt über SMS.
Publiziert: 06.04.2021 um 21:03 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2021 um 21:49 Uhr
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Wer einen Impftermin in Serbien ergattert hat, muss sich sputen. Von Zürich und Genf gibt es direkte Flugverbindungen ins osteuropäische Land.
Foto: Keystone
Myrte Müller

Wer sich im Ausland gegen Corona impfen lassen will, muss nicht das Weite suchen. Bisher hörte man von Impf-Tourismus in Russland, Kuba, Dubai. Zunehmend lockt nun auch Serbien.

Das osteuropäische Land hat 14 Millionen Impfstoffdosen bestellt. Aus China, Russland, Grossbritannien und den USA. Über 2,6 der sieben Millionen Einwohner haben die erste Impfung, 1,1 Millionen bereits auch die zweite. Vier Millionen Ampullen der bestellten Impfstoffe sind bereits angekommen.

So manche Dosis aber bleibt beim Impf-Marathon am Abend übrig. Wegwerfen will man keines der kostbaren Fläschchen. Also öffnet die Republik die Grenzen für Ausländer. Vor allem in der Balkan-Region. «Es ist ein Zeichen der Solidarität. Wir impfen in Serbien aber auch Schweizer. Sie können sich anmelden», sagt der serbische Botschafter Goran Bradic (58) zu Blick. So mancher Eidgenosse sei auch schon in Serbien geimpft worden. «Das waren meist Schweizer mit serbischen Verwandten», so Bradic.

Der Impfstoff ist kostenlos auch für Touristen

Die Anmeldung sei kinderleicht. «Auf dem Internetportal der serbischen Regierung gibt es ein Formular zum Ausfüllen», erklärt der Botschafter, «in drei Minuten gibt man seine Daten ein. Man kann auch angeben, welcher Impfstoff gewünscht wird.» Im Angebot sind Sinopharm, Sputnik V, Biontech-Pfizer sowie Astrazeneca. Einziger Haken: Das Formular ist auf Serbisch.

Innerhalb von drei Tagen würde der Impftermin, wenn es einen gibt, per E-Mail verschickt. Dann heisst es schnell Koffer packen und ab in die Impf-Ferien. Mit ins Gepäck gehört ein negativer PCR-Test. Denn ohne kommt man nicht ins Land. «Antwortet die Behörde nicht in wenigen Tagen, dann muss man es halt noch einmal versuchen», sagt der Botschafter. Der Impfstoff sei gratis – auch für Touristen.

Vom 25. bis 28. März 2021 wurden bereits über 22'000 Ausländer in Serbien geimpft. «Die meisten kamen aus den Nachbarstaaten Bosnien, Nordmazedonien, Montenegro und Albanien», sagt Goran Bradic. Im Gegensatz zur EU haben die Serben mehr Impfstoff, als ihr Pieks-Tempo zulässt. So wird es wohl auch in nächster Zukunft das Angebot an die Ausländer geben. Über 70'000 Impfdosen wurden bereits verschenkt.

«Ostermontag ist eine Maschine aus China gelandet mit 500'000 Ampullen Sinopharm», sagt der Botschafter. Das chinesische Vakzin sei auch am beliebtesten. Rund 70 Prozent der Impfwilligen würden Sinopharm nutzen, so Bradic. Je neun Prozent greifen nach dem russischen Sputnik V und dem britischen Astrazeneca. Zwölf Prozent wählen Biontech/Pfizer.

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