Die Taliban haben den Anführer der Terrorgruppe IS-K, der angeblich für den Bombenanschlag auf den Kabuler Flughafen im August 2021 verantwortlich war, getötet. Zu diesem Schluss sei die US-Regierung anhand von Geheimdienstinformationen gekommen, berichteten mehrere US-Medien am Dienstag übereinstimmend unter Berufung auf hochrangige Regierungsmitarbeiter.
Der IS-K-Agent, dessen Namen nicht genannt wurde, sei Anfang des Monats von den Taliban in Afghanistan getötet worden, so die Beamten.
USA seien nicht beteiligt gewesen
Es sei unklar, ob der IS-Anführer gezielt von den Taliban getötet wurde oder einem der sich mehrenden Kämpfe zwischen den militanten Islamisten und IS-Kämpfern zum Opfer fiel, berichtete die «New York Times». Sein Tod gehe aber allein auf das Konto der Taliban, die USA seien nicht beteiligt gewesen. «Dies war eine Operation der Taliban, wir waren in keiner Weise beteiligt», betonte John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates. Die US-Regierung begrüsse dies. Dass der IS-Mann keine weiteren Anschläge planen könne, sei eine gute Sache.
Den Namen des Terroristen nannte Kirby auf Nachfrage nicht. Er betonte aber, man sei sicher, dass es sich um den Drahtzieher der Attacke am Flughafen von Kabul handele. Bei dem Anschlag, der sich während des Abzugs des US-Militärs aus Afghanistan ereignete, waren mehr als 170 Afghanen und 13 US-Soldaten getötet worden.
Mehr über die Taliban
Kirby sagte weiter, es sei nicht der erste IS-Terrorist, den die Taliban getötet hätten. «Sie sind Erzfeinde», sagte er. «Sie hassen sich.» Es sei davon auszugehen, dass die Taliban auch weiter Druck auf die Terrormiliz ausüben würden. Die US-Regierung habe den Taliban klar signalisiert, sie müssten sicherstellen, dass Terroristen in Afghanistan keinen Rückzugsort mehr hätten.
Bei dem Anschlag am 26. August 2021 hatte sich vor einem der Eingangstore zum Flughafengelände in der afghanischen Hauptstadt Kabul ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Massen an Menschen hatten sich dort in der Hoffnung versammelt, kurz vor dem endgültigen Abzug der letzten US-Soldaten noch ausser Landes gebracht zu werden.
US-Präsident Joe Biden, der den Abzug angeordnet hatte, musste harsche Kritik für die chaotischen Zustände während des Abzuges einstecken. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht zur Aufarbeitung des Truppenabzugs machte die Regierung Bidens allerdings weitgehend dessen Amtsvorgänger Donald Trump für die Schwierigkeiten verantwortlich. (dzc/SDA)