Bodycam-Aufnahmen zeigen brutalen Einsatz
US-Polizist erschiesst schwarze Frau wegen Topf mit Wasser

Sonya M. wurde in den USA erschossen, nachdem sie den Notruf wählte. Die Amerikanerin vermutete zuvor einen Einbrecher in ihrem Haus – Bodycam-Aufnahmen zeigen nun erschreckende Szenen.
Publiziert: 23.07.2024 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 23.07.2024 um 16:03 Uhr
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M. griff nach einem Topf – die Polizisten vermuteten heisses Wasser darin.
Foto: Screenshot / X @CollinRugg
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Natalie ZumkellerRedaktorin News

Sonya M.* (†36), aus dem US-Bundesstaat Illinois vermutete in der Nacht auf den 6. Juli einen Einbrecher in ihrem Haus. Daraufhin wählte sie den Notruf. M., eine alleinerziehende Mutter, litt laut Medienberichten auch an einer paranoid-schizophrenen Störung. 

Nach einer kurzen Suche konnten die beiden aufgebotenen Polizisten nichts Verdächtiges feststellen – bei dem darauffolgenden Gespräch mit M. in ihrer Küche eskalierte die Situation, als sie nach einem Topf mit Wasser griff. 

«Ich werde Ihnen in Ihr Gesicht schiessen»

Wie Bodycam-Aufnahmen nun zeigen, stellte sich M. während des Gesprächs mit den beiden Polizisten an den Herd und nahm mit einem Topflappen einen Topf vom Herd – ob sich darin kochendes Wasser befand, ist nicht bekannt. 

Die Polizisten entfernen sich von M. Diese fragt daraufhin: «Wohin geht ihr?» Sie würden von ihrem «heissen, kochenden Wasser» weggehen, entgegneten die Beamten. 

«Von meinem heissen, kochenden Wasser? Ich weise Sie im Namen Jesu zurecht», meinte M. Die beiden Polizisten drehen daraufhin durch und zücken ihre Waffen. Sean G.* (30), einer der beiden Polizisten, schrie die Frau an: «Das sollten Sie besser nicht tun, oder ich schwöre bei Gott, dass ich Ihnen in Ihr verdammtes Gesicht schiessen werde.»

Polizist schrie sie nach Schüssen weiter an

Sofort entschuldigt sich die Frau. Doch die Polizisten werden immer aggressiver. Sie solle den «verf***ten Topf» fallenlassen, während beide ihre Pistolen auf sie richten. M. duckt sich und hält den Topf als Schutz vor sich. Beide Polizisten brüllen erneut, sie solle den Topf fallenlassen – plötzlich feuert G. drei Schüsse ab. Einer davon trifft sie in den Kopf. Selbst nach den Schüssen schreit G. mehrfach, sie solle den Topf fallenlassen. 

Um 1.21 Uhr meldete G., dass Schüsse gefallen sind und M. verwundet ist. Als der andere Polizist seinen Erste-Hilfe-Kasten holen will, ruft G. ihm zu: «Nein, sie ist erledigt. Du kannst es holen, aber das ist ein Kopfschuss.»

Er fordert noch den medizinischen Notdienst an – doch M. kann nur noch für tot erklärt werden. 

Hatte seine Bodycam nicht an

Nachdem G. das Haus verlassen hat, spricht er mit einer Gruppe anderer Beamter, die zum Tatort gekommen waren. Er erklärt, ihm gehe es gut, M. sei jedoch «eine verdammte Schl***e», die verrückt ist. 

Laut Medienberichten hatte G. seine Bodycam während des Vorfalles ausgeschaltet – erst, nachdem er M. erschossen hatte, stellte er sie an. Die seines Kollegen zeichnete jedoch den ganzen Einsatz auf. Gegen G. wird nun wegen vorsätzlichen Mordes, schwerer Körperverletzung mit einer Schusswaffe und Amtsmissbrauch ermittelt. 

* Name bekannt 

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