Die russischen Angriffsdrohnen knipsen in Teilen der Ukraine regelmässig das Licht aus. Die Effektivität der Iran-Exporte erstaunt sogar Experten. Ein nicht explodierter Sprengkopf liefert jetzt Antworten zur Funktionsweise der Drohnen.
Dieser wurde im Oktober 2022 in der südukrainischen Region Odessa gefunden. Im letzten Monat untersuchte eine in Grossbritannien ansässige Ermittlungsorganisation das Objekt. Dem englischen Medium CNN liegen die Ergebnisse vor.
Metallfragmente richten grossen Schaden an
Die Analysten glauben, dass die knapp 60 Zentimeter langen Sprengköpfe mit Schichten aus Dutzenden kleiner Metallfragmente modifiziert wurden. Diese sollen sich beim Aufprall über einen grossen Radius zerstreuen und maximalen Schaden anrichten. Das ist aber nicht alles.
Ermittler entdeckten 18 weitere kleinere «Ladungen» rund um den Sprengkopf. Diese werden ebenfalls nach der Explosion freigesetzt und sollen verschiedenste Panzerungen durchbohren. Damit können Ziele wie Kraftwerke, Verteilungsnetze und Übertragungsleitungen einfacher zertrümmert werden. Was zusätzlich die Reparaturen erschwert.
US-Technologie in Iran-Drohnen
«Es ist, als hätten sie den fertigen Sprengkopf betrachtet und gesagt: ‹Wie können wir das noch zerstörerischer machen?›», sagte Damien Spleeters, einer der Ermittler, der den Sprengkopf untersuchte. «Beim Betrachten wird deutlich, dass viel darüber nachgedacht wurde, wie man ihn optimieren könnte.» Sprengköpfe, die auf Panzer oder Artilleriegeschütze abzielen, dürften noch einmal anders konstruiert sein, erklärte Spleeters.
Die im Iran hergestellten Drohnen sollen eine erhebliche Menge an westlichen Komponenten enthalten. Dies wurde vor Tagen bekannt. Zurzeit untersuche die US-Regierung, wie eine in den USA hergestellte Technologie in die Waffen gelangen konnte. (abt)