In Frankreich ist es am Samstag gleich zu zwei Bombendrohungen gekommen: So herrschte am Morgen im Louvre und dann am Nachmittag im Schloss Versailles Bombenalarm. Beide Gebäude mussten evakuiert werden. Wenig später musste auch der Gare-de-Lyon zeitweise evakuiert werden. Wie es auf der Webseite der französischen Bahn hiess, sei ein verdächtiges Gepäckstück der Grund dafür.
Der Louvre selber schrieb kurz nach Mittag auf X, ehemals Twitter: «Aus Sicherheitsgründen schliesst das Louvre-Museum heute Samstag seine Türen. Personen, die einen Besuch am selben Tag gebucht haben, erhalten eine Rückerstattung.» Wie der Radiosender «France Info» mit Bezug auf Polizeiquellen berichtete, mussten 15'000 Menschen evakuiert werden.
Auch das Schloss Versailles bestätigte eine Evakuierung, wie «Le Parisien» schrieb. Kurz nach 16 Uhr sei ein Bombenentschärfungsteam nach Versailles entsandt worden.
Entwarnung
Nach den Drohungen gegen den Louvre in Paris und das Schloss von Versailles hat die französische Regierung inzwischen Entwarnung gegeben. Wie Innenminister Gérald Darmanin am Samstagabend mitteilte, bestand letztlich an keiner der beiden evakuierten Touristenattraktionen eine Gefahrenlage. Es sei weder ein Sprengkörper entdeckt worden, noch habe ein Angriff stattgefunden.
Wie der Radiosender France Info aus dem Louvre erfuhr, ging die Überprüfung der Säle des Kunstmuseums am frühen Abend zu Ende. Es sei nichts Ungewöhnliches festgestellt worden. Am Sonntag sollte das beliebte Touristenziel wieder zu den gewohnten Zeiten geöffnet werden. Wann das Schloss von Versailles wieder seine Türen öffnet wird, war am Samstagabend noch nicht bekannt.
«Habe nur die Sphinx gesehen»
Ein Blick-Leser war vor Ort gewesen, als sämtliche Besucher aufgefordert wurden, die Versailles-Räumlichkeiten zu verlassen. «Plötzlich schrie ein Aufseher, dass alle sofort das Gebäude verlassen müssen.» Für den Blick-Leser war es ein kurzer Besuch. «Ich war erst seit 20 Minuten drin und habe nur die Sphinx gesehen.»
In weiteren Videos in den sozialen Medien ist zu sehen, wie die Leute in schnellem Tempo zum Ausgang gehen, während ein Alarm zu hören ist.
Am Freitag war es in Frankreich zu einem tödlichen Angriff auf einen Lehrer gekommen. Ein Tschetschene hatte den Mann an einem Gymnasium in Arras in Nordfrankreich mit einem Messer getötet und drei weitere Menschen schwer verletzt. Vor dem Hintergrund der Attacke und der aktuellen Lage im Nahen Osten hatte Frankreich die höchste Terrorwarnstufe verhängt. (man/dzc)