Bereut auch wichtigen Personalentscheid
Biden soll noch immer glauben, dass er Trump geschlagen hätte

US-Präsident Biden glaubt offenbar noch immer, er hätte im Rennen um die Präsidentschaft die besseren Karten gehabt als Donald Trump. Laut einem Bericht der Washington Post soll Biden inzwischen auch einen wichtigen Personalentscheid bereuen.
Publiziert: 29.12.2024 um 10:07 Uhr
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US-Präsident Biden glaubt offenbar noch immer, er hätte im Rennen um die Präsidentschaft die besseren Karten gehabt als Donald Trump.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Biden soll offenbar den Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen bereuen
  • Er glaubt, er hätte Trump geschlagen
  • Biden soll zudem die Ernennung von Merrick Garland zum Justizminister bereuen
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Cédric HengyRedaktor News

US-Präsident Joe Biden (82) soll laut einem Bericht der «Washington Post» bedauern, sich im Juli aus dem Präsidentschaftsrennen zurückgezogen zu haben. Denn: Biden soll noch immer davon überzeugt sein, dass er Donald Trump (78) geschlagen hätte. Die amerikanische Zeitung beruft sich dabei auf Gespräche mit Personen aus Bidens Umfeld und auf Quellen aus dem Weissen Haus.

Demnach soll der 82-Jährige in den vergangenen Tagen mehrfach angemerkt haben, dass er gegen Trump eine echte Chance gehabt hätte. Diese Äusserungen dürften bei vielen Demokraten auf wenig Gegenliebe stossen. Viele Parteimitglieder hatten Biden vorgeworfen, zu lange mit seinem Rückzug aus dem Wahlkampf gezögert zu haben, wodurch er seiner Vizepräsidentin Kamala Harris (60) nur noch drei Monate Zeit für einen effektiven Wahlkampf liess.

«Biden kandidierte mit dem Versprechen, dass er für eine Amtszeit ein Übergangspräsident sein würde, bevor er das Amt an die nächste Generation übergibt», sagte Senator Richard Blumenthal (78). «Ich denke, dass seine erneute Kandidatur dieses Konzept durchbrochen hat - die konzeptionelle Grundlage der Theorie, dass er die Anziehungskraft von Trump beenden würde, dass er den Trumpismus besiegen und eine neue Ära ermöglichen würde.»

Bereut auch wichtigen Personalentscheid

Biden hatte im Wahlkampf angeschlagen gewirkt. Die TV-Debatte Ende Juni gegen Donald Trump geriet zum Desaster für den amtierenden Präsidenten. Er hatte offensichtlich Mühe, klare Sätze zu bilden und seine Politik zu erklären und zu verteidigen. Bei vielen weiteren Auftritten mussten seine Anhänger geradezu hoffen, dass Biden keine Versprecher machen und gesundheitlich fit genug sein würde. Biden soll mittlerweile eingeräumt haben, dass er die Debatte gegen Trump «vermasselt» habe. 

Laut der «Washington Post» soll Biden auch eine wichtige Personalentscheidung aus seiner Amtszeit bereuen. So soll er in vertraulichen Gesprächen gesagt haben, dass er besser jemand anderes als Merrick Garland (72) zum Justizminister hätte ernennen sollen. Er soll sich insbesondere über die Langsamkeit des Justizministeriums unter Garland bei der Strafverfolgung von Donald Trump und die Aggressivität bei der Strafverfolgung von Bidens Sohn Hunter beschwert haben, wie mit seinen Äusserungen vertraute Personen berichten.

Der Bericht der «Washington Post» wirft ein interessantes Licht auf die letzten Monate der Biden-Präsidentschaft. Er zeigt einen Präsidenten, der offenbar noch immer mit seiner Entscheidung hadert, aus dem Rennen um die Präsidentschaft ausgestiegen zu sein. Gleichzeitig wird deutlich, dass Biden einige Fehleinschätzungen aus seiner Amtszeit inzwischen erkannt zu haben scheint. Für die Demokraten dürften diese Erkenntnisse allerdings zu spät kommen – der Wahlsieg Trumps lässt sich für sie dadurch nicht mehr rückgängig machen.

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