Belarus und Polen
Lage um Migranten an Grenze eskaliert

Zwischen Belarus und Polen versuchen Migranten, die Grenze gewaltsam zu überwinden. Die Menschen werfen Steine und Baumstämme, die polnischen Grenzschützer setzen Wasserwerfer ein.
Publiziert: 16.11.2021 um 16:16 Uhr
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Migranten versuchten an der Grenze zwischen Belarus und Polen, mit Baumstämmen, Drahtschneidern und Steinen bewaffnet, EU-Boden zu erreichen.
Foto: AFP

Die Lage am polnisch-belarussischen Grenzübergang Kuznica eskaliert. Seit einer Woche harren dort Flüchtende aus. Am Dienstagvormittag versuchten sie nun, mit Schneide-Werkzeugen, Baumstämmen und Steinen bewaffnet, die Grenze anzugreifen und EU-Boden zu erreichen.

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Videos und Bilder zeigen, wie Menschen Metallstangen aus den Zäunen reissen und den Stacheldraht zu Boden drücken. Die polnischen Sicherheitskräfte setzen Wasserwerfer ein. Man sieht zudem durchnässte Menschen, die von den Wasserstrahlen getroffen worden sind. Laut unbestätigten Berichten soll von polnischer Seite auch Tränengas eingesetzt worden sein. Polen lässt keine Medien für eine Berichterstattung aus der Grenzregion zu.

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Das Ministerium in Warschau sprach von einem «Angriff der Migranten». Die Flüchtlinge seien sehr aggressiv, schrieb das Ministerium am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter. Die Flüchtlinge seien zudem von der belarussischen Seite mit Knallgranaten ausgestattet worden.

Schwer verletzter Polizist

Bei den Ausschreitungen wurde ein Polizist schwer verletzt. Laut Angaben der polnischen Polizei hat der Beamte einen Schädelbruch erlitten. Gegen 14 Uhr Ortszeit schliesslich räumten die Belarussen das Schlachtfeld. Soldaten des Lukaschenko-Regimes brachten die Migranten in ein Camp am Waldrand, wo sie bereits die letzten Nächte verbracht hatten. Wie es jetzt weitergeht, ist unklar.

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Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko (67) kündigte nach seinem Telefonat vom Montagabend mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (67) an, dass er ein weiteres Gespräch mit ihr erwarte. Auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (69), der eine Vermittlung in dem Konflikt angeboten hatte, stehe ein Gespräch an, sagte Lukaschenko.

EU-Vorwürfe an Lukaschenko

Tausende Menschen vor allem aus dem Nahen Osten sitzen derzeit bei Temperaturen um den Gefrierpunkt an der Grenze zu den EU-Mitgliedstaaten Polen, Litauen und Lettland fest. Die EU wirft dem belarussischen Machthaber Lukaschenko vor, absichtlich Geflüchtete in die EU zu schleusen, um Vergeltung für frühere Sanktionsbeschlüsse zu üben. (oco/SDA)

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