Beim Baden in Kolumbien-Ferien infiziert
Hirnfressende Amöbe tötet Stefania (†10)

Ein Mädchen infiziert sich in den Ferien in Kolumbien mit einem Parasiten. Ein scheinbar harmloses Fieber entpuppt sich wenig später als tödliche Gehirnentzündung.
Publiziert: 29.11.2023 um 09:05 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2023 um 14:43 Uhr
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Die hirnfressende Amöbe Naegleria fowleri hat ein weiteres Todesopfer gefordert.
Foto: Imago

Wie südamerikanische Medien berichten, verbrachte die Familie von Stefania Villamizar González (10) ihre Ferien in Kolumbien. Alle Familienmitglieder badeten dort in einem See.

Wieder daheim brach bei dem Mädchen ein scheinbar unbedenkliches Fieber aus. Zu diesem Zeitpunkt war noch niemanden klar, dass die Sache ein tödliches Ende nehmen würde. Zu dem Fieber kamen Übelkeit, Erbrechen und heftige Ohrenschmerzen. Doch dann erholte sich Stefania relativ schnell wieder.

Todesursache Naegleria fowleri

Zwei Wochen vergingen, bis sie plötzlich von unkontrollierbaren Krämpfen geschüttelt wurde. Eine weitere Woche später war sie tot.

Die Ärzte gehen laut den Berichten davon aus, dass Stefanía sich wahrscheinlich beim Baden mit einer «hirnfressenden Amöbe» namens Naegleria fowleri infiziert hat.

97 Prozent der Infektionsfälle enden tödlich

Die Amöbe kommt in Seen, Flüssen oder Teichen vor, aber auch in Swimmingpools kann sie sich ausbreiten. Über die Nase dringt der Parasit bis ins Gehirn seiner Opfer vor, wo er eine tödliche Hirnhautentzündung, die sogenannte primäre Amöben-Meningoenzephalitis (PAM) auslöst. Zwar kommt es selten vor, dass Menschen von dem Parasiten befallen werden. Weltweit sind laut Experten erst rund 250 Fälle von PAM bekannt. Es wird aber eine hohe Dunkelziffer vermutet.

Wenn sich Naegleria fowleri erst einmal im Gehirn seiner Wirte eingenistet hat, enden 97 Prozent der Infektionsfälle tödlich. Stefanias Familie will nun vor ähnlichen Schicksalen warnen. (nad)

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