Bei Verkehrskontrolle
Polizist erschiesst begnadigten Kapitol-Stürmer

Ein Kapitol-Stürmer wurde bei einer Verkehrskontrolle erschossen, als er sich einem Hilfssheriff widersetzte. Erst Tage zuvor wurde er von Donald Trump vollumfänglich begnadigt.
Publiziert: 28.01.2025 um 11:05 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2025 um 13:56 Uhr
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Letzte Woche begnadigte Trump 1500 Personen, die bei dem Sturm aufs Kapitol beteiligt waren.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Trump begnadigte 1500 Kapitol-Stürmer
  • Matthew Huttle widersetzte sich der Festnahme und hatte eine Schusswaffe dabei
  • Huttle verbrachte sechs Monate im Gefängnis für das unerlaubte Betreten des Kapitols
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Valentin KöpfliRedaktor News

Am 6. Januar 2021 stürmte Matthew Huttle (42) mit seinem Onkel und Hunderten weiteren Trump-Unterstützern gewaltsam das Kapitol in Washington D.C. Sie überwanden Sicherheitsbarrieren, schlugen Polizisten nieder — und wanderten später ins Gefängnis. Nachdem Huttle ein halbes Jahr hinter Gittern verbracht hatte, kam er wieder auf freien Fuss und musste strenge Auflagen erfüllen. Bis er letzte Woche von US-Präsident Donald Trump (78) begnadigt wurde.

Doch die wiedergewonnene Freiheit währte nur kurz. Bei einer Verkehrskontrolle in Indiana wurde er von einem Hilfssheriff des Jasper County erschossen. Huttle soll sich der Festnahme widersetzt haben. Auch eine Schusswaffe wurde bei ihm gefunden, wie die Polizei mitteilt.

Untersuchung beantragt

«Es kam zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Verdächtigen und dem Hilfssheriff, in deren Folge der Beamte seine Waffe abfeuerte und den Verdächtigen tödlich verletzte», erklärt die Polizei in einer Mitteilung.

«Unser Beileid gilt der Familie des Verstorbenen, da dieser Verlust eines Menschenlebens für diejenigen, die Herrn Huttle nahe standen, traumatisch ist», sagt Sheriff Patrick Williamson. Er beantragte eine Untersuchung des Vorfalls durch die Indiana State Police. Der Hilfssheriff wurde gemäss den Dienstvorschriften vorerst beurlaubt. Das berichten US-Medien.

Onkel griff Polizisten mit Fahnenstange an

Huttle gehörte dem gewalttätigen Mob an, der am 6. Januar 2021 ins Kapitol eindrang, um die Auszählung von Wählerstimmen für die Präsidentschaftswahlen 2020 zu verhindern. Nur Stunden nach seiner erneuten Amtseinführung begnadigte Trump letzte Woche rund 1500 Kapitol-Stürmer.

Im August 2023 hatte sich Huttle schuldig bekannt, das Gebäude unerlaubterweise betreten zu haben. Er wurde zu sechs Monaten Gefängnis und einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Laut Anklageschrift war Huttle damals mit seinem Onkel unterwegs. In einem selbst gedrehten Video sagte er: «Eine Gruppe von Leuten geht zum Kapitol und ich werde sehen, ob wir reinkommen können.» Überwachungsvideos zeigten ihn später im Inneren des Gebäudes.

Auch Huttles Onkel wurde begnadigt. Er war zu 30 Monaten Haft verurteilt worden, weil er Polizisten auf den Stufen des Kapitols mit einem Fahnenmast angegriffen hatte.

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