Am Sonntag durfte sich die französische Bevölkerung von Jacques Chirac (†86) verabschieden. Tausende Menschen standen an, um Einlass zum Pariser Invalidendom zu erhalten. Dort stand der Sarg des konservativen Politikers, bedeckt von einer französischen Trikolore.
Während sich viele Gäste respektvoll verabschiedeten, nutzten andere Anwesende die Gelegenheit, ein Selfie von sich mit dem Sarg zu schiessen. Da die Zeremonie per Livestream übertragen wurde, bemerkten dies viele Franzosen im Netz – und brachten ihre Abscheu darüber zum Ausdruck. «Ich könnte kotzen!», schrieb ein Nutzer auf Twitter empört. Ein anderer: «Das sollte verboten werden!» Eine Nutzerin schreibt: «Da stehen die Leute stundenlang an, um Chirac ihren Tribut zu zollen ... ah nein! Um ein Selfie zu machen!»
Macron erweist ihm die letzte Ehre
Das ehemalige Staatsoberhaupt war am Donnerstag im Alter von 86 Jahren gestorben. Am Montag hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dem ehemaligen französischen Staatschef Jacques Chirac bei einer militärischen Trauerfeier die letzte Ehre erwiesen. Macron hielt einige Minuten vor dem Sarg inne und verneigte sich anschliessend leicht.
Der Sarg Chiracs wurde am Montagvormittag aus der Kathedrale Saint-Louis-des-Invalides in den Innenhof getragen. Die französische Nationalhymne wurde gespielt. Macron folgte dem Sarg noch einige Meter, als er aus dem Innenhof getragen wurde.
Die Militärzeremonie wird häufig beim Tod grosser französischer Persönlichkeiten abgehalten. Den ganzen Montag herrschte in Frankreich Staatstrauer. (SDA/neo)