Bei grosser Sieges-Feier
Was kündigt Putin heute in seiner Annexions-Rede an?

Am Freitag will Kreml-Chef Wladimir Putin vier besetzte Gebiete in den russischen Staat integrieren. Beim Festakt wird Putin eine Rede halten.
Publiziert: 30.09.2022 um 11:14 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2022 um 14:30 Uhr
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Die Vorbereitungen am Roten Platz laufen auf Hochtouren.
Foto: AFP

Ein gigantisches Konzert, riesige Bildschirme und als Höhepunkt eine Rede von Kreml-Chef Wladimir Putin (69). Am Freitag will Russlands Elite die Annexion der besetzten ukrainischen Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja feiern. Alle vier Gebiete beantragen angeblich den Beitritt zu Russland, den Putin an diesem Freitag bei einem Festakt im Kreml formalisieren will.

Dafür scheut die Regierung keinen Aufwand. Der Rote Platz wurde am Donnerstag gesperrt, damit die Aufbauarbeiten nicht behindert werden. Es hängen Banner mit den Worten «Donetsk, Luhansk, Saporischschja, Cherson: Russland!» in der Stadt.

Countdown bis zur Zeremonie

Auf den staatlichen russischen Nachrichtensendern läuft bereits jetzt ein Countdown, der die Stunden bis 14 Uhr Schweizer Zeit runterzählt. Dann wird Putin mit den vier regionalen pro-russischen Gebietsführern die Abkommen über die Aufnahme der Regionen unterzeichnen. Putin plane zudem «eine grössere Ansprache», wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag ankündigte.

Anschliessend an die offizielle Zeremonie findet auf dem Roten Platz eine Feier mit Konzert statt. Bilder aus der russischen Hauptstadt zeigen eine Bühne, die beim Kreml aufgebaut wird. Zudem sollen verschiedene «festliche Veranstaltungen» stattfinden, teilte Peskow mit. Genauere Details nannte er nicht.

Putin droht bereits

Ähnlich feierte Moskau bereits die Annexion der Krim im Jahr 2014. Auch damals fand ein Konzert unter freiem Himmel statt, Putin nahm am Fest teil. Ob er dieses Mal auch vor Ort sein wird, liess Peskow am Donnerstag noch offen.

Anfang kommender Woche sollen die Abkommen dann noch in einem Pro-Forma-Verfahren von den beiden russischen Parlamentskammern ratifiziert werden. Dann sollen die Gebiete aber bereits unter dem «Schutz der Atommacht Russland» stehen, kündigte Putin an. Ein Angriff auf die Territorien werde wie eine Attacke gegen Russland gewertet. Das Land werde alle verfügbaren Mittel einsetzen, um sich zu verteidigen, hatte Putin verkündet. Es wird erwartet, dass er dies auch noch einmal am Freitag sagt. (zis)

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