In Deutschlands grösstem Freizeitpark, dem Europapark, hat es am Montagnachmittag in der Nähe der Panoramabahn am Bahnhof «Spanien» gebrannt. Dicker Rauch quoll aus der Attraktion «Yomi-Zauberwelt der Diamanten». Die riesige Rauchwolke war im ganzen Freizeitpark zu sehen. Ein Helikopter kreiste am Himmel.
Von der Attraktion ist nicht viel übrig geblieben. Das zeigen Bilder, die auf Twitter kursierten. Viele Nutzer brachten ihrer Trauer über den Brand zum Ausdruck. «Wenn man den Park liebt, diese Attraktionen und die Zauberwelt der Diamanten auswendig kennt, dann ist das einfach nur herzzerreissend, das so zu sehen. Da geht ein weiterer Teil Europapark-Geschichte verloren», schrieb etwa eine Nutzerin.
«Wissen nicht, wie wir in unser Hotel kommen»
Leserreporterin Sylvia (42) berichtete, dass es mehrmals laut geknallt habe. «Es hat sich angehört wie explodierende Gasflaschen», sagte sie. Die Bereiche Island, Österreich, Spanien waren abgesperrt. «Wir wissen nicht, wie wir in unser Hotel im spanischen Teil kommen. Wir stehen jetzt hier vor der Absperrung», ergänzte sie verzweifelt.
Ein weiterer Leserreporter erklärte, es habe dreimal geknallt. Zu diesem Zeitpunkt war das Feuer aber bereits in vollem Gange. Am späten Montagabend ist klar: Es war ein Brand in einem Technikraum.
Feuerwehr im Einsatz
«Es herrscht Chaos. Eine Warnung wurde noch nicht ausgesprochen. Die Bahnen sind noch offen. Die Leute rennen raus und rein», sagte eine andere Leserreporterin. Gegen 18 Uhr mussten alle Gäste den Park verlassen. Laut «Bild» wurden 25'000 Menschen evakuiert. Sie strömten relativ geordnet zu den Ausgängen.
Dass es brannte, war zudem weithin zu riechen. Rund 500 Kräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst waren vor Ort. Zwei Feuerwehrleute zogen sich bei den Löscharbeiten leichte Blessuren zu, teilte die Polizei mit. Kreisbrandmeister Bernhard Frei sagte dem Sender «Welt», die Werkfeuerwehr sei zwischen drei und vier Minuten nach der Meldung des Feuers vor Ort gewesen, schnell danach auch mehrere Gemeindefeuerwehren.
Eine Sprecherin des Freizeitparks bestätigte das Feuer. Um kurz nach 18 Uhr meldete die Polizei Offenburg, dass das Feuer unter Kontrolle sei.
Auf Twitter informierte der Europapark über einen «Zwischenfall». Man arbeite mit den zuständigen Behörden und Einsatzkräften eng zusammen. «Die Besucher können in die Hotels zurück. Der Europapark wird morgen für Besucher geöffnet sein», hiess es wenig später in einem weiteren Tweet.
Manche Bereiche um den Brandort würden aber sehr wahrscheinlich nicht zugänglich sein, sagte eine Sprecherin am Montagabend. Auf Twitter informierte der Europapark am späten Montagabend schliesslich, dass folgende Bahnen geschlossen bleiben: Panoramabahn, Alpenexpress Enzian, Alpenexpress Coastiality, Tiroler Wildwasserbahn, Yomis-Zauberwelt der Diamanten sowie die Shops Bazar Español und Edelsteingrotte.
Schon 2018 brannte es im Europapark
Im vergangenen Jahr waren mehr als sechs Millionen Menschen in die Anlage mit Achterbahnen und anderen Attraktionen im Ortenaukreis nahe der deutsch-französischen Grenze gekommen – das war ein Rekord. Bereits 2018 hatte es in dem bei Schweizern und Deutschen beliebten Freizeitpark gebrannt. Die Feuerwehr musste damals ebenfalls mit einem Grossaufgebot anrücken.
Die Themenbereiche Skandinavien und Holland waren grösstenteils den Flammen zum Opfer gefallen. Zerstört wurden Restaurants, Geschäfte und das Fahrgeschäft «Piraten in Batavia». Das Feuer war laut Staatsanwaltschaft durch einen technischen Defekt entstanden und hatte Millionenschäden verursacht.
Dabei wurden sieben Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr leicht verletzt. Rund 500 Frauen und Männer waren an dem Einsatz beteiligt. An dem Tag waren rund 25'000 Besucher in dem Freizeitpark. Mehr als zwei Jahre später wurde «Piraten in Batavia» wiedereröffnet.