Vor allem im Norden und in den Zentralregionen von Thailand, inklusive der Hauptstadt Bangkok, werden seit Tagen zeitweise Temperaturen von mehr als 40 Grad im Schatten gemessen. Auch nachts sinken die Werte kaum unter die 30-Grad-Marke. In Medien wurden Menschen aufgefordert, sich speziell zwischen 11 und 15 Uhr in gekühlten Innenräumen aufzuhalten.
«Das Gesundheitsministerium fordert die Öffentlichkeit dringend auf, zu Hause zu bleiben und Aktivitäten im Freien zu meiden, da die Gefahr eines Hitzschlags besteht», schrieb die Zeitung «Pattaya Mail» am Mittwoch. Auf den Strassen suchten zahlreiche Menschen unter Schirmen Schutz vor den Sonnenstrahlen, andere versuchten, sich mit Mini-Ventilatoren und Fächern Linderung zu verschaffen. An manchen Touristen-Hotspots wie den Tempelanlagen in der ehemaligen Hauptstadt Ayutthaya wurden Besucher mit speziellen UV-Schirmen ausgestattet, die besonderen Schutz bieten.
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Gefühlte Temperatur könnte 50-Grad-Marke überschreiten
Bereits seit März ist es in vielen Landesteilen ungewöhnlich heiss. Das Wetteramt warnte schon vor Wochen, dass in diesem Sommer, der in Thailand Ende Februar begonnen hat, die Temperaturen um bis zu zwei Grad höher liegen könnten als normalerweise. Experten erklärten, dass der Hitzeindex – also die gefühlte Temperatur – zeitweise die 50-Grad-Marke überschreiten könnte. Laut Wissenschaftlern sind gerade Länder in Südostasien durch den Klimawandel in Zukunft von immer längeren Hitzewellen bedroht.
Neben der Hitze macht dem Land zudem noch etwas anderes Kopfzerbrechen: Mitte März führte die thailändische Touristen-Hochburg Chiang Mai die Liste der Orte mit der weltweit höchsten Luftverschmutzung an. Die Luftqualitätsindex-Website IQAir zeigte am 15. März eine «sehr ungesunde» Belastung der Luft mit krebserregenden Mikropartikeln an. Diese lag demnach um das 35-Fache über dem Jahresrichtwert der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Touristen und Einheimische schnieften in der dunstigen Luft. «Die Belastung ist sehr hoch. Ich habe nur diese Schutzmaske – die gleiche, die ich gegen das Coronavirus getragen habe», sagte der Orangenverkäufer Kamol auf einem Markt. Chiang Mai leidet in den ersten Monaten des Jahres regelmässig unter hoher Luftverschmutzung, weil die Bauern rund um die Stadt dann nach der Ernte ihre Felder zur Düngung abbrennen. (SDA/AFP/dmo)