Behörden nehmen Seite offline
Shop verkauft Corona-Ansteckungs-Set in Niederlande

Skurriles Angebot in den Niederlanden. Eine Firma soll im Internet Coronaviren verkauft haben, damit sich Kunden anstecken können und keine Impfung brauchen. Die Behörden reagierten empört. Und wenig später verschwand die Homepage aus dem Netz.
Publiziert: 20.11.2021 um 20:53 Uhr
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«Ja ik wil Corona», mit diesem Slogan wurden in den Niederlanden Infektions-Kits beworben.
Foto: Screenshot

Während praktisch ganz Europa versucht, Corona-Ansteckungen zu verhindern, wird in den Niederlanden genau das Gegenteil angeboten: Für umgerechnet gerade mal 35 Franken kann dort bei einer Internetfirma ein Kit zur Selbst-Infizierung bestellt werden.

«Ja ik wil Corona», also übersetzt «Ja, ich will Corona» – damit bewirbt die Seite eine Viruslieferung direkt nach Hause. Oder genauer gesagt: Sie hat damit geworben. Denn nachdem Hinweise bis zur niederländischen Gesundheitsbehörde IGJ gelangt waren, ging die Seite des Anbieters am Donnerstagmittag offline.

Vom IGJ wurde umgehend auch eine Warnung zu diesem Thema herausgegeben. «Absichtlich anstecken – mach das nicht!», so die Botschaft des Statements. Die Chefin der Behörde, Marina Eckenhausen, ergänzte zudem, dass das Angebot der dubiosen Seite erschreckend und empörend sei.

«Während jeder hier im Gesundheitswesen hart dafür arbeitet, dass sowohl den Corona- als auch allen anderen Patienten geholfen werden kann, gibt es offenbar Organisationen, die das Virus ganz bewusst weiterverbreiten wollen.»

«Das ist ein neuer Tiefpunkt»

Die Seite wollte gemäss eigener Angabe eine Corona-Infektion ermöglichen, um nach einem positiven Test dank Antikörpern im Blut zu einem offiziellen Genesungsnachweis zu gelangen. Ob das Angebot wirklich ernst gemeint war, ist bis jetzt nicht geklärt.

In den Niederlanden kursierten zuletzt auch Meldungen über angebliche Kuss-Partys unter jungen Menschen, bei denen sich die Teilnehmer bewusst mit dem Virus anstecken würden, um ohne die Impfung zu Antikörpern zu gelangen.

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Fassungslos ob solcher Entwicklungen zeigte sich auch die niederländische Virologin Marion Koopmans. Die Leiterin des Zentrums für neu aufkommende virale Erkrankungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schrieb dazu auf Twitter: «In einem Land, in dem alles möglich ist, halte ich das für einen neuen Tiefpunkt.» (cat)


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