Aus Protest gegen die Erweiterung des Tesla-Werks in Grünheide im deutschen Bundesland Brandenburg haben Umweltaktivisten ein nahegelegenes Waldstück besetzt. Wie die Initiativen Robinwood und Tesla stoppen am Donnerstagmorgen mitteilten, wurden dort unter anderem Baumhäuser errichtet. Robinwood erklärte, die Aktivistinnen und Aktivisten forderten von Tesla und den Verantwortlichen in Gemeinde, Land und Bund, «alles zu tun, um die Erweiterung zu stoppen und eine klimagerechte Mobilitätswende voranzubringen».
Eine Mehrheit der Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Grünheide hatte sich kürzlich in einer Bürgerbefragung gegen die Erweiterung des Tesla-Geländes um 170 Hektar ausgesprochen. 3499 Einwohner stimmten dagegen, 1882 dafür, die Beteiligung lag bei rund 76 Prozent. Das Votum ist für die Gemeinde aber nicht bindend.
Ende von Protest unklar
Tesla will neben dem 300 Hektar grossen Werksgelände auf den zusätzlichen rund 170 Hektar einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten errichten. Dafür sollen mehr als 100 Hektar Wald in einem Landschaftsschutzgebiet gerodet werden.
«Der Wald muss bleiben», forderte Robinwood. «Wir sind heute hier, um Tesla-Chef Elon Musk und allen die ihm helfen, seine Gigafabrik noch grösser zu machen, die rote Karte zu zeigen.» Die geplante Rodung und Versiegelung von Waldflächen gefährde die Trinkwasserversorgung der gesamten Region, schade dem Klima und bremse die Verkehrswende aus. Die Organisation forderte die Verantwortlichen auf, das Bürgervotum umzusetzen.
Der Protest findet nahe des Bahnhofs Fangschleuse statt und ist nach Angaben der Aktivistinnen und Aktivisten auf unbestimmte Zeit geplant. Die Initiative Tesla stoppen bezeichnet sie als «Wasserbesetzung»: «Wir beschützen mit unseren Körpern diese lebenswichtige Ressource, die im Interesse von Tesla verschwendet und verschmutzt wird», erklärte die Aktivistin Caro Weber. (AFP)