Baubeginn für grösstes Radioteleskop der Welt in Australien und Afrika
Diese Antennen sollen Ausserirdische aufspüren

Sind wir allein im Universum? Diese Frage soll ein neues Riesenteleskop klären helfen, das ins tiefste All horchen wird. Es ist eines der grössten Wissenschaftsprojekte des 21. Jahrhunderts. Auch Schweizer Forscher sind mit dabei.
Publiziert: 05.12.2022 um 04:32 Uhr
|
Aktualisiert: 05.12.2022 um 07:40 Uhr
1/7
Sind wir allein im Universum? Diese Anlage soll helfen, eine der ältesten Fragen der Menschheit zu klären.
Foto: skatelescope.org

Heute Montag ist Spatenstich für eines der grössten wissenschaftlichen Projekte dieses Jahrhunderts. 30 Jahre lang wurde geplant. «Jetzt wird dieser Moment wirklich», sagte Prof. Phil Diamond, Generaldirektor des sogenannten Quadratkilometer-Feldes (SKA), der BBC.

SKA, auf Englisch Square Kilometer Array, wird rund 200 Parabol- oder Schüsselantennen sowie 131'000 Dipolantennen umfassen. Diese schauen ein wenig aus wie Weihnachtsbäume. Die Anlagen werden zu gleichen Teilen im westlichen Australien und in Südafrika gebaut.

Das SKA wird von Wissenschaftlern als bahnbrechende Neuerung und wichtiger Meilenstein in der astronomischen Forschung bezeichnet. Die Messungen sollen die wichtigsten Fragen der Astrophysik klären helfen.

Auch Schweiz beteiligt

Das voraussichtlich 2028 fertiggestellte Mega-Radioteleskop soll in der Lage sein, schwächste Radiosignale aus dem All zu erkennen – Signale, die von kosmischen Quellen stammen, die Milliarden von Lichtjahre von der Erde entfernt sind. Erwartet werden auch Signale, die in den ersten paar Hundert Millionen Jahren nach dem Urknall ausgesendet wurden.

Die Anlagen sollen es Wissenschaftlern ermöglichen, in die Frühzeit des Universums zurückzublicken, als sich die ersten Sterne und Galaxien bildeten. Sie sollen auch zur Erforschung der sogenannten «dunklen Energie» und der Gründe für die Ausdehnung des Universums genutzt werden – sowie für die Suche nach ausserirdischem Leben.

Veranschlagte Gesamtbaukosten belaufen sich auf rund zwei Milliarden Dollar. Schliesslich sollen sich die Anlagen über eine Fläche von einer Million Quadratkilometer erstrecken. Seit Mai ist auch die Schweiz Mitglied des internationalen SKA-Forschungskonsortiums.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?