Auf einen Blick
- Mörderin darf Gefängnis für künstliche Befruchtung verlassen, Opferfamilie empört
- Kind soll in Spezialeinheit des Hochsicherheitsgefängnisses aufwachsen
- Alicia S. zu 16 Jahren Haft verurteilt für Mord wegen 50 Dollar
Wegen 50 Dollar stach Alicia S.* 2014 drei Mal mit dem Küchenmesser auf ihre Mitbewohnerin Tyrelle E.* (†25) ein. S. lebte vorübergehend bei der Mutter dreier Kinder im australischen Geelong. Im Drogenrausch stellte sie fest, dass Geld von ihr fehlte. Ihr späteres Opfer hatte es sich ausgeliehen. Und musste dafür sterben.
Wegen Mordes wurde Alicia S. zu einer 16-jährigen Haftstrafe verurteilt und sitzt seither hinter Gittern. Doch nun darf sie den Knast vorübergehend verlassen – um sich künstlich befruchten zu lassen. Sie erhält eine Sondergenehmigung. Sehr zur Empörung der Angehörigen ihres getöteten Opfers.
«Hat sie das Recht auf ein besseres Leben?»
«Das ist einfach nicht richtig», sagt die Grossmutter der drei Kinder gegenüber 9News. «Sie hat ein Leben weggenommen. Hat sie das Recht auf ein besseres Leben?» Alicia S. habe gewusst, dass sie mit ihrer Tat den Kindern ihre Mutter raube.
Auch Brad Battin (48), Politiker und Strafvollzugsexperte der Liberal Party, gibt an, Alicia S. sei nicht geeignet, Mutter zu werden, während sie eine Strafe wegen Mordes verbüsse. «In welcher Welt würde diese verurteilte Mörderin als geeignete Mutter angesehen werden, während sie noch im Gefängnis sitzt und eine lange Strafe dafür verbüsst, dass sie jemanden wegen 50 Dollar Schulden erstochen hat?», sagt er gegenüber dem Sender.
Wenn die Behandlung erfolgreich ist, soll das Kind die ersten fünf Jahre in einer Spezialeinheit des Hochsicherheitsgefängnisses aufwachsen. Die Möglichkeit, in Australien im Gefängnis eine künstliche Befruchtung zu erhalten, folgt aus einem Urteil des Obersten Gerichtshofs aus dem Jahr 2010. Gefangene dürfen demnach Zugang zu einer Fruchtbarkeitsbehandlung haben, müssen die Kosten jedoch selbst tragen.
*Name bekannt