Vorsicht auf Frankreichs Autobahnen
Wer dieses neue Schild missachtet, riskiert hohe Busse

Auf Frankreichs Autobahnen ist ein neues Verkehrsschild aufgetaucht. Mit der Raute soll die Umweltbelastung reduziert werden. Wer in die Ferien fährt und ihre Bedeutung nicht kennt, muss mit einer 130-Franken-Busse rechnen.
Publiziert: 15.08.2023 um 15:52 Uhr
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Aktualisiert: 16.08.2023 um 09:31 Uhr
In der Regel ganz links findet sich neu die «Rauten–Spur» auf französischen Autobahnen.

Selbst regelmässigen Frankreich-Besuchern könnte bald eine Busse in den Briefkasten flattern, wenn sie nicht wissen, was das neue Verkehrsschild bedeutet. Dieses taucht derzeit immer mehr auf den Strassen unseres Nachbarlandes auf. Die weisse Raute auf blauem Grund findet sich auf Autobahnen und ist zum Beispiel in Strassburg, Lyon und Grenoble bereits im Einsatz.

Die Raute bedeutet, dass die Fahrspur – meist ist es die linke – für bestimmte Fahrzeuge reserviert ist. In erster Linie relevant für Touristen: Wenn man mindestens zu zweit im Auto oder auf einem Motorrad sitzt, ist man berechtigt, auf dieser Spur zu fahren. Aber auch Elektro- und Wasserstofffahrzeuge mit dem grünen Zero-Emission-Sticker dürfen die Spur nutzen. Reserviert ist die Spur zudem für Taxis (auch ohne Insassen) sowie Busse und andere öffentliche Verkehrsmittel.

Manchmal ist diese Fahrspur allerdings nur zu bestimmten Tageszeiten für jene Fahrzeuge reserviert. Das wird entweder durch ein Leuchten der Raute oder durch ein zusätzliches Schild mit dem Zeitfenster signalisiert. Laut der französischen Zeitung «La Dépêche» wird die Rauten-Regelung nur bei dichtem Verkehr aktiviert.

Privilegien für gewisse Fahrzeuge

Zweck der neuen Verkehrsregel: Sie soll Autofahrer zum Bilden von Fahrgemeinschaften ermuntern. Frankreichs Regierung erhofft sich, so die Anzahl Fahrzeuge auf den Strassen und damit die Umweltbelastung reduzieren zu können. Perspektivisch könnte es auch Fahrspuren geben, die nur von Fahrgemeinschaften genutzt werden dürfen. Auch mit Prämien soll das Bilden von Fahrgemeinschaften belohnt werden.

Wer auf der Rauten-Spur fährt, aber nur alleine im Auto ist, muss mit einer Busse von 130 Franken rechnen. Kontrollen werden von der Polizei und speziellen Radarkameras vorgenommen. Letztere können automatisch erkennen, wie viele Insassen sich in einem Fahrzeug befinden. Solche Radarfallen gab es bislang bereits in Lyon und Grenoble. Sie befinden sich allerdings erst in der Testphase und entsprechend erhielten die Autofahrer auch keine Busse. (dru)

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