Ihr Herz hatte bereits aufgehört zu schlagen. Sie litt an starker Unterkühlung. Die Küstenwache hielt sie bereits für tot. Und trotzdem – es gelang die Rettung in letzter Sekunde. Allein der Einsatz der Sanitäter konnte ein kleines Mädchen (5) vor dem Tod bewahren.
Auf einem Flüchtlingsboot, das am Dienstagabend vor der Küste Gran Canarias entdeckt wurde, fanden die Rettungskräfte ein Kleinkind im katastrophalen Zustand vor. Eine starke Unterkühlung habe zu einem Herzstillstand geführt, berichten spanische Medien. Die Sanitäter reanimierten das Kleinkind noch direkt am Hafen von Arguineguin im Südwesten der Insel. Mit Erfolg – denn die Kleine lebt.
Reanimation mit Erfolg
Trotzdem wurde sie in kritischem Zustand ins Spital gebracht. Neben ihr befanden sich insgesamt 52 Menschen an Bord des Bootes: 29 Frauen und 14 Männer und acht weitere Kinder zwischen ein und 13 Jahren. Auch die Mutter des Mädchens war unter den Frauen. Wie «El País» berichtet, befanden sich die Geflüchteten in einem miserablen Gesundheitszustand.
Die Gruppe stach in Küstenstadt Ad-Dakhla in der Westsahara auf einem kleinen, schlecht ausgerüsteten Boot in See. Als sie am Dienstagabend auf dem Radar der spanischen Küstenwache auftauchten, seien sie schon vier bis fünf Tage unterwegs gewesen.
Menschen waren stark unterkühlt
Bei ihrer Ankunft seien viele der Geflüchteten mittel bis stark unterkühlt gewesen – zwölf von ihnen mussten zur weiteren Versorgung ins Spital. Darunter die acht Kinder, eine Schwangere, eine weitere Frau und zwei Männer.
Unter den Kindern befand sich auch ein Geschwister-Pärchen, das ganz ohne Begleitung unterwegs war. Die Brüder, 13 und fünf Jahre alt, seien in Ad-Dakhla von ihrer Mama getrennt worden – sie befände sich auf einem anderen Boot, berichtet die spanische Nachrichtenagentur EFE.
Geschwister-Pärchen ganz allein unterwegs
Am Mittwochabend wurde ein weiteres Boot von der spanischen Küstenwache gerettet. Die Menschen kamen wieder aus der Westsahara. Ob sich die Mutter der Brüder darauf befand, ist bislang nicht bekannt.
Allein in den letzten beiden März-Wochen sind nach Angaben der spanischen Behörden Boote mit 239 Flüchtige vor den Küsten der Kanarischen Inseln entdeckt worden. Das sei mehr als doppelt so viel wie in den Wochen davor. (aua)