Da braut sich etwas über Westeuropa zusammen. Für Briten und Franzosen wird es in den nächsten Tagen richtig ungemütlich. Und bei uns?
Das Mega-Tief Ciarán wird sich am Mittwoch über dem Ostatlantik bilden und dann mit Kraft über England und die Nordsee rauschen. Auch wenn Westeuropa die volle Härte des Orkantiefs zu spüren bekommt, wird es sich in abgeschwächter Form auch auf die Schweiz auswirken, weiss Roger Perret von Meteo News. «Im Flachland erleben wir ab Donnerstag teilweise zügigen Westwind mit Böen zwischen 50 und 70 km/h, eventuell auch mehr», sagt der Meteorologe zu Blick. In den Bergen wird es stürmisch. «In exponierten Lagen rechne ich mit Böen von über 100 km/h, etwa am Jungfraujoch oder auf dem Säntis», prognostiziert Perret.
Medien warnen vor Bombenzyklon
Für die Schweiz gilt: Keine Panik! Wir sind nur am Rande von dem Orkantief betroffen, es wird laut Perret «keine grossen Probleme» verursachen. Anders sieht es dagegen in der Bretagne und Südengland aus. Dort müssen sich die Menschen auf schwere Sturmschäden einstellen, die Winde erreichen an der Westspitze der Bretagne laut Prognosen mehr als 160 km/h. Experten rechnen an der Westküste Frankreichs mit Überschwemmungen, es regnet kräftig. Am Donnerstagabend pustet Ciarán dann die Küsten der Benelux-Staaten ordentlich durch – mit etwa 100 bis 130 km/h starken Böen.
Perret zeigt sich vor allem von der «sehr schnellen Tiefdruck-Entwicklung» beeindruckt. Manche Medien bezeichnen Ciarán deshalb auch als Bombenzyklon. Bei einem Bombenzyklon trifft arktisch kalte Luft aus dem Norden auf mildere Luft aus dem Süden. Durch extreme Temperaturunterschiede kommt es zu einer kraftvollen und schnellen Tiefdruck-Entwicklung. Damit man von einem Bombenzyklon sprechen kann, muss der Luftdruck in den mittleren Breiten innerhalb von 24 Stunden um 24 Hektopascal fallen.
Was folgt auf Ciarán? «Es bleibt in nächster Zeit in der Schweiz beim typisch windigen und regnerischen Herbstwetter», prognostiziert Perret. Sonnenfreunde müssen also stark sein – oder die wärmenden Strahlen im Ausland suchen.