In demokratischen und Verschwörungskreisen wird das Attentat auf den früheren Präsidenten Donald Trump (78) auch bagatellisiert. Der US-Komödiant und -Moderator Bill Maher (68) sagte in seiner TV-Show eben, Trump habe beim Parteitag der Republikaner doch gesagt, seine Hand sei voller Blut gewesen. Fotos der Hand würden keinen Tropfen Blut zeigen.
Versuche, das Attentat am letzten Samstag als Deepfake abzutun, sind nicht mehr so einfach wie all die Deepfake-Beteuerungen, mit denen das Weisse Haus bislang Zweifel an der geistigen Fitness von Präsident Joe Biden (81) zu zerstreuen versuchte.
Schädel nur um wenige Millimeter verfehlt
Jetzt sind erstmals Details zur Verletzung des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten publik geworden. Die Ohrwunde verheile gut. Das schrieb Ronny Jackson (57), der ehemalige Leibarzt des ehemaligen Präsidenten, in einem am Samstag veröffentlichten Bericht.
Die Kugel habe Trumps Kopf um weniger als sechs Millimeter verfehlt «und das obere Ende seines rechten Ohrs getroffen», so Jackson. Das Geschoss habe eine «zwei Zentimeter breite Wunde» verursacht, die «bis zur Knorpeloberfläche» gereicht habe.
Zu Beginn habe die Verletzung stark geblutet und sei angeschwollen. Seit dem Streifschuss sei die Schwellung zurückgegangen. Die Wunde habe nicht genäht werden müssen und beginne «ordnungsgemäss zu heilen».
Kleinere Pflaster
Trump sei nach dem Attentat auch mit einer Computertomografie am Kopf auf weitere mögliche Verletzungen untersucht worden. Dem 78-Jährigen gehe es insgesamt gut, er erhole sich wie erwartet von der Attacke. Jackson spricht von einem «absoluten Wunder, dass er nicht getötet wurde».
Im entscheidenden Moment hatte Trump nur unmerklich den Kopf abgedreht. Das rettet ihm das Leben. Hatte Trump am Parteitag der Republikaner in Milwaukee noch ein grosses weisses Verbandspflaster auf dem Ohr getragen, trug er beim ersten Wahlkampfauftritt seit dem Attentat sieben Tage später nur noch zwei kleinere, hautfarbene Pflaster auf dem Ohr.
«Fing mir eine Kugel für die Demokratie ein»
Beim ersten Wahlkampfauftritt genau sieben Tage nach dem Attentat äusserte sich Trump in Grand Rapids im Bundesstaat Michigan zum Erlebten. «Ich stehe nur durch die Gnade des allmächtigen Gottes vor euch», sagte Trump, der weder als spirituell noch regelmässiger Kirchgänger gilt. «Letzte Woche», so Trump, «habe ich mir eine Kugel für die Demokratie eingefangen.»