Die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (44) vor dem US-Kongress hat weltweit für Aufsehen gesorgt – und ihre Wirkung definitiv nicht verfehlt. So verglich er den russischen Einmarsch mit dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor während des Zweiten Weltkriegs am 7. Dezember 1941 sowie 9/11, den Terroranschlägen in den USA am 11. September 2001. Kein Wunder, hatten am Schluss selbst hartgesottene Politikerinnen und Politiker Tränen in den Augen.
Auch US-Präsident Joe Biden (79) hat sich Selenskis Worte zu Herzen genommen und weitere Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt. Bisher reagierte Biden eher zurückhaltend auf ein US-Engagement im Krieg. Nun kommt die Kehrtwende! Wie «Bild» berichtet, macht er jetzt 800 Millionen Dollar locker.
Auch spricht Biden anlässlich eines Auftritts im Weissen Haus Klartext. Er nannte Putin zum ersten Mal offen einen «Kriegsverbrecher».
Abgesichert in der Luft und auf dem Boden
«Wir werden ihnen weiterhin den Rücken stärken, wenn sie für ihre Freiheit, ihre Demokratie und ihr Überleben kämpfen», so der US-Präsident. Nun werden die für die Ukraine überlebenswichtigen Waffen ins Kriegsgebiet transportiert.
Für Selenski sind das gute Nachrichten. Das gelieferte Waffenarsenal bringt Schlagkraft. So wird das ukrainische Heer unter anderem mit 800 Stinger-Flugabwehrraketen ausgestattet. Mit einer Reichweite von bis zu sechs Kilometern sind die Raketen sehr treffsicher und könnten gegen russische Flieger und Hubschrauber eingesetzt werden.
Neu verfügen Selenskis Truppen auch über 2000 Panzerabwehr-Lenkwaffen vom Typ Javelin. Das von der US-Armee entwickelte Waffensystem könnte zum Trumpf der ukrainischen Armee werden. Es ist effektiv gegen Panzer jeglicher Art, leicht zu bedienen und kann problemlos von zwei Soldaten getragen werden.
Mit den Javelin-Raketen haben die Ukrainer bereits Erfahrung. Auch Präsident Trump sandte die gegen Panzer einsetzbare Waffe vor einigen Jahren in die Ukraine. Zudem werden noch 6000 AT-4 Panzerabwehrsysteme geliefert.
Insgesamt 1,35 Milliarden Dollar an US-Militärhilfe
Die USA wird auch Drohnen in die Ukraine senden. So sollen gemäss «Politico» 100 Kamikaze-Drohnen vom Typ Switchblade auf dem Weg in die Ukraine sein. Die Drohne hat sich als Waffe unter anderem bei Anti-Terror-Einsätzen in Afghanistan bewährt. Für die USA ist es eine Premiere: Zum ersten Mal werden solche tödliche Drohnen an die Ukraine geliefert. Auch 100 Granatwerfer, 5000 Gewehre und 20 Millionen Schuss Munition hat Biden am Mittwoch bewilligt.
All diese Waffen rüsten die ukrainische Armee auf. Seit dem Anfang der Kämpfe profitierte die Ukraine bereits von 1,35 Milliarden US-Dollar an Militärhilfe. Selenskis Wunsch nach einer Flugverbotszone erfüllte Biden abermals nicht. (ced)