Philippinischer Anti-Drogen Präsident Duterte greift auch bei E-Zigaretten durch
Wer dampft, wird verhaftet!

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte (74) greift in seiner Anti-Drogen Politik weiter durch: Nun verbietet er das Qualmen von E-Zigaretten an öffentlichen Plätzen.
Publiziert: 21.11.2019 um 16:20 Uhr
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Aktualisiert: 21.11.2019 um 17:14 Uhr
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Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte trat am Dienstag und Mittwoch vor die Presse.
Foto: AFP

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte (74) macht in seinem Kampf gegen toxische Substanzen einen weiteren Schritt in Richtung Repression: In einer Rede am Dienstag gab Duterte bekannt, dass er E-Zigaretten aus dem öffentlichen Raum verbannen will. Zur Durchsetzung hat er nicht nur die Polizei, sondern auch das Militär beauftragt. Wer in der Öffentlichkeit beim Dampfen erwischt wird, soll künftig verhaftet werden.

Präsident Duterte ist bereits bekannt für seinen brutalen Regierungsstil. Vor allem, wenn es um den Kampf gegen Drogen geht, kennt der Präsident kein Pardon. In seiner Zeit als Bürgermeister von Davao zwang er sogar einen Touristen, der in der Öffentlichkeit eine Zigarette qualmte, zur Strafe den Zigarettenstummel zu schlucken.

«Ein süchtig-machender Teufel»

Nun greift der Anti-Drogen-Präsident auch gegen E-Zigaretten durch. Seine Ansprache von Dienstag kam für viele Einheimische überraschend – doch ignorierten die meisten die Direktive des Präsidenten.

Am Mittwoch trat er nochmals vor die Kameras. Diesmal erklärt er E-Zigaretten für «giftig», dass sie «nicht mehr öffentlich» konsumiert werden dürfen und er nun auch das Militär mit der Durchsetzung beauftragen wird. «Nikotin ist ein süchtigmachender Teufel», so der Präsident. «Ihr dürft zwar zu Hause rauchen, aber wenn ihr nicht dumm seid, wisst ihr, dass ihr damit euren Kindern schadet», sagte Duterte, der früher selber geraucht hatte.

«Wohl der Bevölkerung über Interessen der Industrie»

Ausschlaggebend für Duterte war ein 16-jähriges Mädchen, die diesen Monat in ein örtliches Spital mit Lungenproblemen eingeliefert worden sei. Grund: Sie qualmte E-Zigaretten. Zusätzlich sind mehrere Fälle aus den USA bekannt geworden, wonach E-Zigaretten Lungenschäden verursachen.

Die Abgeordnete Pia Cayetano sagte, dass das Wohl der Bevölkerung «über den Interessen der Industrie und der Lobbyisten steht». Sie hatte bereits an einem Gesetz mitgewirkt, das die Nikotin-Fläschchen für E-Zigaretten stark reguliert.

Ein offizielles Dekret für das E-Zigi-Verbot ist zwar noch fällig. Doch wie der Sprecher des Innenminsteriums Bernard Banac mitteilt, existiert seit 2017 ein Gesetz, auf das sich die Sicherheitskräfte stützen können, um «eine rauchfreie Öffentlichkeit durchzusetzen». (spr)

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