Getrieben von der neuen Corona-Variante Omikron nehmen die Infektionszahlen in Afrika rapide zu. Mit Botsuana, Ghana, Nigeria und Südafrika sei Omikron mittlerweile in vier Ländern des Kontinents nachgewiesen, betonte am Donnerstag John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC).
In ganz Afrika seien in der vergangenen Woche 52'300 Neuinfektionen gezählt worden – das ist ein Anstieg um 105 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. 31'000 Neuinfektionen entfielen auf Südafrika. Noch unbekannt ist laut Nkengasong, wie viele Menschen sich mit der neuen Omikron-Variante angesteckt hätten.
«Wir sind definitiv besorgt wegen der Lage im südlichen Afrika», sagte er. Dabei verbessere sich gerade die Versorgungslage mit Impfstoffen, die aber nicht schnell genug verabreicht würden. In Afrika sind erst 7 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
Besorgt wegen Feiertagen
Der Kontinent hat mittlerweile 417,5 Millionen Dosen beschafft, von denen aber erst 235,8 Millionen verabreicht worden sind. Insgesamt wurden bisher in Afrika laut CDC rund 8,6 Millionen Infektionen dokumentiert, von denen mehr als 223 000 tödlich waren. Die Dunkelziffer dürfte nach Angaben von Experten auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch höher liegen.
Nkengasong zeigte sich besorgt mit Blick auf die Feiertage zum Jahresende und befürchtet angesichts zahlreicher Zusammenkünfte zu Weihnachten oder Neujahr einen starken Anstieg der Corona-Zahlen. Die Africa CDC will die Zahl der Tests auf dem Kontinent in den kommenden Monaten von aktuell 82 Millionen auf 200 Millionen steigern. Insgesamt sind bisher elf Länder in der vierten Infektionswellen – Mauritius geht laut der Africa CDC in seine fünfte. Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Massnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren. (SDA)