Sie verbringen den ganzen Tag gemeinsam in der Schule und spielen zusammen. Kinder und Jugendliche stehen seit Beginn der Corona-Pandemie immer wieder im Fokus. Obwohl sie seltener schwer an Corona erkranken, geben sie das Virus weiter.
Zahlen aus Deutschland zeigen, dass sich die Kinder dort wieder vermehrt anstecken, wie der «Spiegel» berichtet. «Die 7-Tage-Inzidenz ist derzeit insbesondere bei den 10- bis 19-Jährigen sehr hoch: in acht Landkreisen liegt sie über 500», teilte das Robert Koch-Institut (RKI) via Twitter mit.
Auch in der Schweiz zirkuliert das Virus bei den 10- bis 19-Jährigen zurzeit am stärksten. Das teilte das BAG diese Woche mit. In Deutschland machte das RKI keine Angaben zu den Ursachen für die hohen Zahlen. Aber Fakt ist, dass sich in Deutschland in den letzten vier Wochen 636 Kinder in der Schule angesteckt haben.
Noch wenig über Langzeitfolgen bekannt
Schon länger wird festgestellt, dass die Infektionen besonders bei Kindern ab dem Schulalter und bei Jugendlichen zunehmen. Kitas und Schulen führen deshalb regelmässig Corona-Tests durch.
Die vielen Ansteckungen könnten darauf zurückzuführen sein, dass die Corona-Impfstoffe bisher erst ab zwölf Jahren zugelassen sind und die Impfquote bei den 12- bis 17-Jährigen wesentlich niedriger ist als bei Erwachsenen.
Auch wenn Kinder und Jugendliche seltener schwer an Corona erkranken als ältere Menschen, ist noch wenig bekannt über die Langzeitfolgen der Krankheit. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt die Corona-Impfung deshalb ab zwölf Jahren.
Bald könnte es die Impfung für Kinder unter zwölf geben
Für jüngere Kinder ist der Impfstoff noch nicht zugelassen, weil die Studiendaten für diese Altersgruppe fehlen. Bei BionTech/Pfizer laufen derzeit Studien, die Hoffnung machen auf eine baldige Zulassung.
Die Studienteilnehmer im Alter von fünf bis elf Jahren vertragen den Impfstoff laut BionTech/Pfizer gut. Auch der oberste Impf-Chef der Schweiz Christoph Berger findet die bisherigen Ergebnisse «erfreulich».
Es wird erwartet, dass sogar die Impfung für ganz kleine Kinder ab sechs Monaten noch in diesem Jahr verfügbar sein wird. Grundlage dafür ist eine im März 2021 begonnene Studie mit Kindern ab sechs Monaten. (gin)