Ein zum Islam konvertierter Serbe hat mit einer Armbrust auf einen serbischen Wachbeamten der israelischen Botschaft in Belgrad geschossen. Der Gendarm, der von dem Pfeil am Hals getroffen wurde, erwiderte den Angriff mit der Schusswaffe und verletzte damit den Attentäter tödlich, berichtete das staatliche Fernsehen RTS unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Der Wachbeamte aus den Reihen der serbischen Gendarmerie wurde im Spital operiert, sein Zustand sei stabil, hiess es in dem Bericht.
Der serbische Innenminister Ivica Dacic (58) bezeichnete den Angriff als Terroranschlag und bestätigte, dass mehrere Personen «vorsorglich» festgenommen worden seien. Der mutmassliche Täter stehe weiter im Verdacht, der wahhabitischen Bewegung angehört zu haben, einer strikt puristisch-traditionalistischen Strömung innerhalb des sunnitischen Islams.
Wachmann handelte aus Notwehr
Ministerpräsident Milos Vucevic (49) verurteilte den «abscheulichen Terroranschlag» aufs Schärfste. «Der Staat Serbien ist in der Lage, entschieden auf die Bedrohung durch den Terrorismus zu reagieren», sagte er laut RTS. Auch das israelische Aussenministerium sprach von einem versuchten Terrorakt. Botschaftspersonal sei nicht verletzt, die Botschaft vorläufig geschlossen worden.
Der Attentäter starb an den Folgen der Verletzungen, die ihm der Gendarm mit seiner Schusswaffe zugefügt hatte. Der Wachbeamte habe aus Notwehr gehandelt, so die Staatsanwaltschaft. Die Identität des Attentäters sowie die näheren Umstände des Anschlags seien noch Gegenstand der Ermittlungen. Der Pfeil aus der Armbrust wurde dem Gendarmen im Spital operativ entfernt, berichtete RTS unter Berufung auf Krankenhausärzte.