Hier gehen die Touris samt Gepäck baden
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Mühsamer Weg zum Schiff:Hier gehen die Touris samt Gepäck baden

Anlegen aus Angst vor Massentourismus verboten
Kreta-Touristen müssen mit Gepäck durchs Wasser

Auf Kreta nimmt der Kampf gegen den Massentourismus bizarre Züge an. Bilder zeigen Touristen, denen das Wasser bis zum Hals steht.
Publiziert: 13.07.2024 um 17:43 Uhr
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Aktualisiert: 14.07.2024 um 10:59 Uhr
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Dieser Weg endet hier: Wo eine Plattform den Touristen den Ausstieg hätte erleichtern sollen, war nur Wasser.
Foto: X/KYTKYTKYTKYTKYT
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Jessica von DuehrenCo-Ressortleiterin Desk/Teamlead News

In Barcelona werden sie mit Wasserpistolen nass gespritzt, auf Teneriffa gingen 55'000 Einheimische auf die Strasse, und in Venedig wird Eintritt für bestimmte Plätze verlangt: Der Tourismus lässt derzeit die Emotionen weltweit hochkochen.

Nun hat sich auf der griechischen Ferieninsel Kreta ein weiteres filmreifes Kapitel des teilweise absurden Kampfes zugetragen: Dort endete ein idyllischer Fährausflug zur Lagune von Balos auf Kreta in chaotischen Szenen, als die Urlauber aufgefordert wurden, das Schiff zu verlassen und mit ihrem Gepäck ins Meer zu steigen.

Bizarre Aufnahmen zeigen Menschenmassen, die mit Taschen über den Schultern durch hüfthohes, strahlend blaues Wasser waten, um das Land zu erreichen.

Normalerweise hätte es dort eine schwimmende Plattform geben sollen, die den Reisenden den Ausstieg erleichtert, wie «Dailymail» berichtet. Diese wurde von den Behörden aber verboten – aus Angst vor Übertourismus.

Offenbar hielt das Verbot der Plattform die Schiffscrew nicht davon ab, Urlauber zu der Lagune zu transportieren. Mithilfe eines Seils und der Crew drängte sie die Passagiere aus der Luke ins kristallklare Wasser ab. Laut Augenzeugen waren viele zu verängstigt, um den Sprung zu wagen. Kinder und ältere Menschen mussten an Bord bleiben, da sie es nicht allein ans Ufer geschafft hätten.

Behörden machen einen Rückzieher

«Die Leute müssen durch hüfthohes Wasser laufen. Ältere sind dazu nicht in der Lage», berichtet ein Passagier. Insgesamt soll die Prozedur fast zwei Stunden gedauert haben.

Nach den schockierenden Bildern wurde die Entscheidung von den Behörden tatsächlich revidiert. Künftig soll eine Plattform den Touristen doch wieder den Ausstieg erleichtern.


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