Mexikanische Strände werden schon von Algen geplagt
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Sorgen um den Tourismus:Mexikanische Strände werden schon von Algen geplagt

Angst in den USA
Algen-Koloss treibt auf die Golfküste zu

Florida könnte schon bald mit einer gewaltigen Algenmatte zu kämpfen haben. Für die Region wären die Konsequenzen verheerend. Bereits jetzt warnen die Behörden vor dem Sprung ins Wasser.
Publiziert: 13.03.2023 um 11:20 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2023 um 11:43 Uhr
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Die Vorboten vom Algen-Monster wurden bereits an den Strand von Mexiko gespült.
Foto: Twitter

Da kann einem der Badespass glatt vergehen. Laut mehreren US-amerikanischen Wissenschaftlern steuert aktuell eine gewaltige Algenmatte auf die Golfküste des US-Bundesstaates Florida zu.

Besonders krass: Das Geflecht ist mit rund 8000 Kilometer gar doppelt so breit wie die gesamten Vereinigten Staaten und gilt bereits jetzt als die grösste Ansammlung von Algen in der Geschichte.

Momentan treibt die Algenmatte noch zwischen der afrikanischen Atlantikküste und dem Golf von Mexiko. Nächstes Ziel wird aller Wahrscheinlichkeit nach schon bald Florida sein.

«Was wir auf den Satellitenbildern gesehen haben, verheisst nichts Gutes für ein sauberes Strandjahr», sagt Brian LaPointe, Professor am Harbor Branch Oceanographic Institute der Florida Atlantic University gegenüber «NBC News».

Brennende Augen und Atemprobleme

Gemäss LaPoint seien bereits jetzt die Strände in Key West mit Algen bedeckt. Auch Mexiko beobachtet das Phänomen genau, da Strände in Cancun, Playa del Carmen und Tulum ebenfalls besonders getroffen werden könnten. Bereits im vergangenen Sommer hatte Mexiko mit einer grossen Algenplage zu kämpfen.

Der Forscher warnt: Die massive Algenmatte könnte bald auch für Florida ungemütlich werden. Bereits jetzt zeigen sich erste Auswirkungen. So haben sich jüngst mehrere Bewohner von Floridas Südwestküste über brennende Augen und Atemprobleme beklagt. In den vergangenen Tagen wurden auch vermehrt tote Fische an den Stränden angespült.

Zwar könne die riesige Algenmatte Lebensraum für Meeresbewohner bieten und gar Kohlendioxid absorbieren. Allerdings sei es auch gefährlich. Die Algen könnten katastrophale Folgen haben, je mehr sie sich der Küste nähern. Korallen könnten beispielsweise das für sie überlebenswichtige Sonnenlicht entzogen werden.

«Es kann Einlassventile von Kraftwerken blockieren»

Dramatisch würde es auch, wenn sich die Algen irgendwann zersetzen sollten. Dann könnten sie eine grosse Menge Schwefelwasserstoff freisetzen. Für Luft und Wasser wären die Konsequenzen verheerend.

Auch die umliegende Infrastruktur ist laut Meinung der Experten in Gefahr, sollte das Algengeflecht zu lange in den Küstengewässern treiben. «Es kann Einlassventile von Kraftwerken oder Entsalzungsanlagen blockieren. Jachthäfen können komplett überflutet werden und Boote nicht mehr durchfahren», sagt etwa Brian Barnes, Assistenzprofessor am College of Marine Science der University of South Florida zu «NBC News».

Die Auswirkungen der Algenplage wird durch das Vorhandensein von Nährstoffen wie Stickstoff im Wasser noch verschlimmert. Die Florida Fish and Wildlife Conservation Commission warnt dringend davor, in den Gewässern oder in deren Nähe zu schwimmen, da es zu Hautreizungen, Hautausschlägen sowie brennenden und wunden Augen kommen kann. Menschen mit Asthma oder Lungenkrankheiten sollten die von den giftigen Algen betroffenen Strände unbedingt meiden. (ced)


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