Angehörige warnen vor Schreckensszenario
Britischer Serienmörder ist nach 42 Jahren in hochsicherer Glaszelle verlegt worden

Nach jahrzehntelanger Isolation in einer speziellen Glaszelle wurde der britische Serienmörder Robert John Maudsley in ein neues Gefängnis verlegt. Dort ist er nun wieder unter anderen Menschen, obwohl er vor Jahren einige Mitinsassen umgebracht hatte.
Publiziert: 20.04.2025 um 20:31 Uhr
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Der als der «gefährlichste Mann Grossbritanniens» bekannte Serienmörder Robert John Maudsley ist kürzlich aus der Einzelhaft entlassen worden.
Foto: Police

Darum gehts

  • Robert John Maudsley, der gefährlichste Mann Grossbritanniens, ist nach 42 Jahren verlegt worden
  • Maudsley tötete vier Menschen, darunter drei Mitinsassen im Gefängnis
  • Er verbrachte über 40 Jahre in Einzelhaft
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Natascha RuggliRedaktorin News Desk

Der vierfache Mörder Robert John Maudsley (71) gilt als gefährlichster Mann Grossbritanniens. Ganze 42 Jahre harrte er einsam in einer kleinen Glaszelle aus – und ist damit alleiniger Rekordhalter. Kürzlich wurde er verlegt und durfte seinem Käfig Adieu sagen. 

Seinen ersten Mord beging der Brite im Jahr 1974. Weil er in seiner Kindheit selbst Opfer sexuellen Missbrauchs geworden war, tötete er einen Kinderschänder, der ihm zuvor Kinderpornografie gezeigt hatte. Allerdings stoppte ihn seine darauffolgende Verurteilung und Inhaftierung nicht am grausamen Weitermorden.

In den Jahren 1977 und 1978 folterte er drei seiner Mitinsassen und brachte sie anschliessend um. So wurde er trotz Gefangenschaft zum Serienmörder. Zudem wurde er in jener Zeit des Kannibalismus verdächtigt – zu Unrecht, wie sich später zeigen sollte. Nichtsdestotrotz galt er seither als «Hannibal, der Kannibale».

Wie im Film: eine kugelsichere Glaszelle

1983 verlegte man den psychisch kranken Mörder in eine speziell angefertigte Zelle in Europas grösstem Hochsicherheitsgefängnis im britischen Wakefield, auch bekannt als «Monster Mansion», also Monster-Villa. Die Zelle erinnert stark an den berühmten Thriller aus den 1990ern, «Das Schweigen der Lämmer».

Zwei Zellen wurden mit kugelsicheren Fenstern so abgetrennt, dass man den Insassen zu jeder Zeit vollumfänglich beobachten konnte. Die Ausstattung war mager: Tisch, Stuhl aus Karton, Bett aus Beton. Maudsley Essen musste durch einen kleinen Schlitz gereicht werden. Mit sechs Gefängniswärtern an der Seite durfte er seinen Glastresor täglich für eine Stunde verlassen. Kontakt zu anderen Häftling war verboten – der Serienmörder lebte komplett isoliert.

Ende Februar 2025 trat Maudsley in den Hungerstreik. Der Grund: Bei der Durchsuchung seiner Hochsicherheitszelle wurden laut britischen Medienberichten unter anderem seine heiss geliebte PlayStation, Bücher und seine Musikanlage konfisziert – alles Dinge, die laut dem Häftling für sein seelisches Wohlbefinden notwendig seien. 

Trotz seiner Morde wieder unter anderen Häftlingen

Mittlerweile ist der Serienmörder in einer neuen Haftanstalt untergekommen. Dabei handelt es sich um das Männergefängnis Whitemoor in der englischen Grafschaft Cambridgeshire. Dort sitzt Maudsley gemeinsam mit Häftlingen, die an einer Persönlichkeitsstörung leiden, seine Strafe ab. Für die Angehörigen des 71-Jährigen ist das alles andere als optimal. 

Gegenüber dem «Mirror» zeigte sich eine Brieffreundin des langjährig Inhaftierten äusserst besorgt: «Die Katastrophe wartet nur darauf, zu passieren. Er möchte nicht mit anderen Männern zusammen sein, weil er als Kind misshandelt wurde.» Sie fügt hinzu: «Aus seinem Brief an mich kann man erkennen, in welch schrecklichem Zustand er sich befindet, seine Handschrift ist zittrig.»

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